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Das war unser dwif-Impuls: Agilität & Resilienz im Tourismus

Dienstag, 16. November 2021

Mit rund 100 Teilnehmenden startete unser „dwif-Impuls“ am 03. November 2021 bereits in die achte Runde. Unsere Kolleg*innen Dr. Mathias Feige, Michael Deckert und Elena Schmidt diskutierten mit vier Vertreter*innen von Tourismusorganisationen der Landes-, Destinations- und Ortsebene wie wir mit Veränderungen und Krisen umgehen und den Wandel kraftvoll gestalten können.

Sie haben unseren dwif-Impuls verpasst? Kein Problem – das Video ist bereits online!

dwif-Impulse: Agilität & Resilienz im Tourismus
Video unseres dwif-Impulses jetzt verfügbar!

 

Die Zumutungen der Welt aushalten und ausbalancieren

Am 03. November 2021 startete unser achter dwif-Impuls und rund 100 Teilnehmende waren dabei. Los ging es mit einem fachlichen Input unserer Expert*innen Dr. Mathias Feige, Michael Deckert und Elena Schmidt zu den Themen Agilität und Resilienz und ihren Zusammenhängen.

Die Kernaspekte haben wir hier für Sie zusammengefasst.

dwif-Spannende Geschichte Agilität & Resilienz

 Was macht agile Unternehmen aus? 

Agile Unternehmen Tourismus TN Magazin Cover

 Schritte zu mehr Agilität im Tourismus

 

Agilität und Resilienz als Daueraufgabe

Mit Veränderungen umzugehen ist also eine Daueraufgabe. Und das gilt nicht nur für die agile Zusammenarbeit innerhalb von Organisationen, sondern auch für den Umgang mit äußeren Einflüssen. Dynamische Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren erfordern je nach Intensität der Veränderung drei Kompetenzen oder Aufgaben, die letztlich zu Resilienz oder auch Widerstandsfähigkeit führen:

  • Stabilisierung, d. h. klassisches Krisenmanagement, das Finden und Umsetzen pragmatischer Lösungen
  • Flexibilisierung, d. h. schrittweise Anpassungen an neue Anforderungen bei gleichzeitiger Beibehaltung des Bewährten
  • Wandel, d. h. die Kompetenz für umfassenden Change

Es geht darum, den Wandel (nicht nur in Krisenzeiten!) aktiv zu gestalten und aus der Veränderung heraus neue Chancen zu erschließen.

Zwei zentrale Erfolgsfaktoren helfen den Individuen, den Teams und den Organisationen dabei, resilienter zu werden. Hier erfahren Sie, welche das im Detail sind.

Um mit Krisen und Wandel umgehen zu können sind Agilität und Resilienz also untrennbar miteinander verknüpft: Ist ein resilientes Unternehmen das Ziel, bildet ein agiles Unternehmen den Weg dahin bzw. die Grundvoraussetzung. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf den Menschen: Denn sie sind die Gestalter*innen des Wandels.

 

Menschen in Veränderungsprozessen: Wie wir als Individuen, in Teams und Netzwerken den Wandel gestalten

In der anschließenden Diskussion berichteten unsere Gäste von ihren Erfahrungen aus der Praxis:

Sibylle DonathSibylle Donath, Tourismus und Kultur Wismar – gemeinsam mit ihrem Team galt es die gerade erst fertig gestellte Tourismuskonzeption auf die neuen Gegebenheiten der Corona-Pandemie einzustellen und sich an neue Herausforderungen anzupassen. 

 

Jan HoffmannJan Hoffmann, Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH – die Landesmarketingorganisation befindet sich schon seit einigen Jahren in einer selbstgesteuerten Entwicklung hin zu agileren Strukturen und Prozessen, nicht zuletzt durch gezielte Fortbildungen, um die Unternehmensentwicklung intern steuern und umsetzen zu können.

 

 Jens HornungJens Hornung, Chiemgau Tourismus e.V. – die DMO pflegte schon vor der Pandemie aktiv eine Vielzahl von Netzwerken, was sich sichtbar ausgezahlt hat: statt erst Netzwerke ins Leben zu rufen, konnten die bestehenden direkt thematisch neu besetzt und genutzt werden.

 

 Christiane Wipperfuerth BraunChristiane Wipperfürth-Braun, Tourismus NRW e. V. - der Tourismusverband befindet sich aktuell in einem Change-Prozess hin zu agileren Formen der Zusammenarbeit und hat sich in diesem Kontext stark mit agiler Haltung bis hin zu Tools und Techniken beschäftigt.



Im Fokus der Diskussion stand primär, wie unsere Gäste in ihren jeweiligen Unternehmen mit den veränderten Umständen durch die Pandemie umgegangen sind, ihre bereits vorher angestoßenen Prozesse weitergeführt haben und was diese Erfahrungen für die Zukunft bedeuten.

  • Dass regelmäßiger Austausch und funktionierende Netzwerke in der Krisensituation sehr hilfreich sind, bestätigte Jens Hornung. Denn der Chiemgau Tourismus konnte hier direkt von dem langfristig aufgebauten Vertrauen durch die bestehende Zusammenarbeit profitieren und musste nicht erst in der Krise selbst aufwändig neue Kontakt knüpfen und vom Nutzen der eigenen Arbeit überzeugen. Die bestehenden Netzwerke haben somit einen fachlichen als auch persönlichen Austausch mit Partner*innen und Stakeholdern ermöglicht und sich als wertvolle Grundlage erwiesen.
  • Nach den Erfahrungen von Sibylle Donath hat die Corona-Pandemie geradezu zur Agilität gezwungen, die Agilität der Akteur*innen trainiert und dadurch ihre Resilienz verbessert. Ein striktes Befolgen von Konzepten ohne Abwägung dessen, was gerade wichtig und sinnvoll ist, wird damit undenkbar. Auch Christiane Wipperfürth-Braun bestätigt, dass Corona als starker Agilitätsbeschleuniger gewirkt hat, gerade auch bezogen auf Haltung und Arbeitsweisen. Gleichzeitig geht es nach Jan Hoffmann auch unabhängig von Corona darum, Entwicklungen wie geänderte Einstellungen zum Arbeitsleben wahrzunehmen und zu berücksichtigen – also darum einen Umgang mit Wandel und die Wahrung der nötigen Beweglichkeit auch ohne akute Krisensituationen zu etablieren.
  • Das Gesamtteam mitzunehmen bleibt dabei natürlich eine Herausforderung: Im Zuge von Akutsituationen neue Aufgaben für Mitarbeitende statt Kurzarbeit zu finden, wie es Sybille Donath berichtet oder die verschiedenen Erwartungshaltung an eine agile Zusammenarbeit zusammenzubringen, was Christiane Wipperfürth-Braun erwähnt. Der Blick nach innen, also was für das Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden funktioniert und damit zu arbeiten, ist auch für Jan Hoffmann essenziell.
  • Bei der konkreten Umsetzung helfen konkrete Tools und Plattformen wie Trello, Meistertask oder für die Kommunikation Slack und Teams. Diese sind jedoch nicht zwingend erforderlich, manche Teams arbeiten pragmatisch mit dem was für alle am ehesten funktioniert von Kanban-Listen in Excel bis herkömmlich via Telefon und E-Mail. Prinzipiell sinnvoll scheint dennoch eine gewisse Vereinheitlichung genutzter Tools zu schaffen, um die gemeinsame Arbeit, den Zusammenhalt und die Kommunikation nicht durch eine zu große Vielfalt zu gefährden.
  • Auch wenn sich die agilen Arbeitsweisen vor allem nach innen richten, müssen die Kund*innen und ihre Bedürfnisse einbezogen werden, berichteten unsere Gäste. Denn Agilität ist kein Selbstzweck, betonte Christiane Wipperfuerth-Braun. Das Ziel einer agilen Zusammenarbeit ist letztlich Kund*innenorientierung. Es geht darum, schnell zu reagieren, und hierfür sind ein agiles Mindset und Anpassungsvermögen erforderlich.

 

Fazit

Als entscheidende Erfolgsfaktoren nehmen unsere Gäste aus ihren Erfahrungen die folgenden Punkte mit:

  • Als Basis sind Strategie und Ziele wichtig; hier gilt es immer wieder abzugleichen und ggf. abzuändern, aber kontinuierlich Orientierung zu bieten: Das „Warum“ sollte stehts sichtbar bleiben.
  • Prozesse hin zu einer neuen Art der Zusammenarbeit müssen von innen kommen: aufgesetzte agile Prozesse funktionieren nur bedingt.
  • Für die künftige Arbeit kommen stets neue und herausfordernde Aufgaben (z. B. Gästelenkung und Tourismusakzeptanz) hinzu. In diesem Kontext wird es wichtig, bestimmte Dinge und Aufgaben auch mal wegzulassen bzw. neu zu priorisieren: hier bietet die Krise die Chance sich von Routinen zu trennen und im agilen Sinne zu prüfen, was jetzt wichtig und sinnvoll ist.
  • Wichtig ist es zudem, eine gute und vertrauensvolle Basis im Team zu schaffen und Barrieren und Eitelkeiten zu überwinden. Auch mit Blick auf die Netzwerke heißt es nicht an Kommunikation zu sparen und relevante Stakeholder und Beteiligte einzubeziehen.
  • Zukunftsfähig sein heißt anpassungsfähig sein. Ein agiles Team muss flexibel und mutig sein, und man muss sich auch mal von Planbarkeit verabschieden können. Ziel ist Kund*innenorientierung; Erfolg entsteht durch Kund*innennutzen.

Im Prozess zu berücksichtigen heißt es aber nach wie vor ggf. bestehende Rahmenbedingungen und Ansprüche an die eigene Organisation durch Stakeholder aber auch die Politik, diese in den Aktivitäten mitzunehmen bzw. auch in einem gesetzten Rahmen die möglichen Freiräume auszuloten.

 

Herzlichen Dank an unsere Gäste und alle, die live dabei waren! Und...

wenn Sie unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen konnten, jetzt aber Lust bekommen haben, sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen, schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise „Qualitätsmanagement im Tourismus", „KPIs und ihr Einsatz in der Praxis“ oder „Leuchtturmprojekte als Impuls für die Region“.

 

Hier geht's zum Video "Agilität & Resilienz"

dwif-Impulse: Agilität &Resilienz im Tourismus

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