Tourismus-Studie Oberbayern: Branche lässt Corona-Knick hinter sich
In vielen oberbayerischen Regionen ist der Tourismus ein wirtschaftliches Zugpferd und hat den Corona-Knick hinter sich gelassen. Mit unserer aktuellen Studie im Auftrag von IHK, Tourismus Oberbayern München e.V. und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Bezirk Oberbayern geben wir umfassende Einblicke in wirtschaftliche Kennzahlen des Tourismus, die touristische Wertschätzung in der Bevölkerung sowie aktuelle Entwicklungen im Tagesreiseverhalten. Am 28. Juli wurde die Studie nun der Öffentlichkeit vorgestellt

Florierender Tourismus in Oberbayern: Zahlen, Daten, Fakten
Laut unserer aktuellen Studie erzielte die Tourismusbranche 2024 in ganz Oberbayern Umsätze in Höhe von 17 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs um 10,7 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das Gastgewerbe setzte davon 8,6 Milliarden Euro um, der Einzelhandel 4,8 Milliarden Euro und der Dienstleistungssektor 3,5 Milliarden Euro. Gut die Hälfte der Umsätze waren den 207 Millionen Tagesbesuchern aus nah und fern zu verdanken. Übernachtungsgäste gaben im Schnitt 190 Euro pro Tag aus.
Die oberbayerische Tourismuswirtschaft verbuchte 2024 insgesamt 55 Millionen Übernachtungen und rund 284 Millionen Aufenthaltstage. Die Branche sorgte für Steuereinnahmen in Höhe von 1,58 Milliarden Euro inklusive anteiliger Umsatz-, Lohn- und Einkommensteuern. Insgesamt steht der Tourismus in Oberbayern hochgerechnet für etwa 180.000 Vollzeit-Arbeitsplätze.
Während einer Pressekonferenz am 28. Juli 2025 in München stellten Vertreter*innen von IHK, DEHOGA und TOM e.V. die Studie der Öffentlichkeit vor.
Tourismuswertschätzung auf hohem Niveau
Die Tourismuswertschätzung in Oberbayern bewegt sich insgesamt auf hohem Niveau – auch im bundesweiten Vergleich. Vor allem die Jugend beschäftigt sich mit dem Tourismus, honoriert viele positive Aspekte, spricht aber auch klar kritische Themen wie Verkehr oder Wohnraumknappheit in Tourismusorten an.
Die Umfrage zeigt zudem: Die Auswirkungen des Tourismus auf den eigenen Wohnort werden überwiegend positiv wahrgenommen – mit einem TAS-Wert (Tourismusakzeptanzsaldo) von +55. Auch auf persönlicher Ebene überwiegt die Zustimmung (TAS-P: +26). Dabei kann die Tourismuswertschätzung jedoch regional stark variieren. Ein wichtiger Auftrag an die Tourismusregionen besteht darin, die indirekten Vorteile und Mehrwerte des Tourismus für die Region noch sichtbarer zu machen und die Partizipationsmöglichkeiten für die Einheimischen aktiv voranzutreiben.
Tagesreisen 2024: Mehr Wertschöpfung trotz weniger Volumen
Der Tagesreisen-Monitor zeigt, wie bedeutend Tagesausflüge für die Tourismuswirtschaft in Oberbayern sind: Insgesamt wurden im Jahr 2024 rund 207 Millionen Tagesreisen in der Region unternommen. Trotz eines leichten Rückgangs des Volumens im Vergleich zu 2019 (-7,2 Mio. Tagesreisen) hat der Umsatz um 489 Millionen Euro zugenommen. Das bedeutet: Die Wertschöpfung pro Tagesreisendem ist gestiegen.
Besonders häufig unternommen wurden Ausflüge ins Voralpenland, die Metropolregion München sowie das nördliche Oberbayern. Bei der Anreise dominieren der PKW und der ÖPNV, während die Bahn leicht an Anteil verlor. Wichtig ist es, vor allem die Mobilität in den Destinationen vom PKW auf alternative Verkehrsmittel zu verlagern, um vom motorisierten Ausflugsverkehr zu entlasten.
Es hat uns große Freude gemacht, die touristische Entwicklung in Oberbayern so umfassend analysieren und sichtbar machen zu dürfen. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll: Der Tourismus ist ein starker Standortfaktor – heute und in Zukunft.
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