Rund 130 Teilnehmende verfolgten am vergangenen Donnerstag unseren dwif-Impuls zum Thema „Neues Jahr, neue Narrative - Wie wir sinnstiftende Geschichten für unsere Branche wirkungsvoll nutzen können“. Unsere Kolleginnen Elena Schmidt und Maike Berndt gaben Einblicke in die Kraft von Geschichten und erkundeten mit ihren Gästen, wie Narrative nach außen, aber auch vor allem nach innen wirken.
Der Begriff „Narrative“ ist stark im Kommen und wird mittlerweile recht häufig verwendet. Denn insbesondere in Krisenzeiten gewinnen Erzählungen an Bedeutung. Doch was hat es damit auf sich? Wie können wir Narrative nutzen, um nicht nur Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch nach innen unsere Unternehmen und Teams sowie nach außen unsere Marken sinnstiftend zu stärken?
Geschichten, die wir über uns selbst erzählen, beeinflussen unsere Identität, unser Handeln und unsere Wirkungskraft. Narrative sind nicht nur Mittel zur Plausibilisierung unserer Welt, sondern auch wesentlich dafür, wie wir kommunizieren und wie wir uns und andere wahrnehmen. Erstens in Bezug auf den gemeinsamen inneren Antrieb, den Purpose nach innen als Basis für wirklich tragfähige und wegweisende Visionen einer lebenswerten touristischen Zukunft. Zweitens, um darauf aufbauend echte Begeisterung in der Außenwahrnehmung zu entfachen und unsere Marken glaubwürdig aufzuladen. Uns als Beratung fällt darüber hinaus immer wieder auf, wie schwer es der Tourismusbranche fällt – insbesondere in Strategieprojekten nach innen und außen gerichtet – positive Visionen, gemeinsame Zielrichtungen, kurz gemeinsame konstruktive Narrative für die Zukunft zu finden.
Gemeinsam mit unseren Gästen erkundeten wir in diesem dwif-Impuls, wie wir durch die Kraft der Narrative in der Tourismusbranche noch sinnstiftender agieren können.
Konstruktive und positive Zukunftsbilder und Narrative, die aber auch authentisch zur Identität passen, können eine immense Wirkungskraft nach innen entfalten. Letztendlich wirkt sich dies dann auch nach außen aus: sind wir motiviert, finden Zugehörigkeit und Sinn in dem wie wir arbeiten, wirkt sich das auch auf unsere Leistungen/Produkte, auf unsere Wahrnehmung bei unseren Kund*innen aus.
Quelle: narrata.de
Christian Rex, General Manager des Paulinenhofs, berichtete von der Geschichte des Tagungshotels – das richtige Mindset fängt hier schon beim Investor an bis hin zur kontinuierlichen Einbindung des Teams in Entscheidungsprozesse. Der Paulinenhof ist damit einer der Vorreiter für eine moderne, sinnstiftende Arbeitsumgebung im Gastgewerbe. Der laufende Kulturprozess definiert nicht nur die Unternehmenswerte, sondern bringt auch das Team näher zusammen.
Das Barcamp mit allen Mitarbeitenden war eine Gelegenheit, kreative Ideen zu sammeln und die Teamkompetenzen zu erkunden. Der Fokus liegt nicht auf dem externen Image, sondern vor allem auf dem Verständnis, der Zusammenarbeit und dem Respekt innerhalb des Teams. Und damit der Entwicklung einer ganz authentischen Unternehmenskultur.
Um die Zukunft proaktiv zu gestalten, können wir an verschiedenen Ansatzpunkten narrative Techniken nutzen.
Unternehmensinterne Prozesse, die nach innen und außen gerichtete Marken und unseren Purpose stärken – Wo sind wir stark? Woran sieht man das? Was ist typisch für uns? Wieso tun wir das, was wir tun?
Wie der Imagewandel der norwegischen Stadt Tromsø, die von einem Ort geprägt von Arbeitslosigkeit, Abwanderung und Winterdepressionen durch eine Studie über den Winterblues wieder ihre guten Seiten entdeckte – der Perspektivwechsel machte die Stadt wieder zum Anziehungspunkt.
Manchmal fällt es uns schwer aus dem Stand heraus zu sagen, wo wir eigentlich hin wollen. In einem ersten Schritt ins ganz Gegenteilige zu denken, kann helfen. Wer das einmal selbst versuchen möchte, kann z.B. die "Kopfstand-Methode" ausprobieren, um mit einem anderen Blickwinkel kreative Ideen für konstruktive Zukunftsvisionen und die strategische Planung zu fördern.
Barbara Heinbockel gab Denkanstöße, wie sie als Organisationsberaterin, Trainerin & Coach in der Projektarbeit die Bedeutung von authentischen Geschichten erlebt. Insbesondere im Tourismus, wo diverse Organisationen zusammenarbeiten, ist es entscheidend, glaubwürdige Geschichten der Zusammenarbeit zu erzählen. Wo kommen wir her, was ist unsere gemeinsame Geschichte, unsere Identität? Die eigenen Geschichten zu reflektieren ist der Ausgangspunkt, um ein zukunftsweisendes Narrativ für den Projekterfolg zu entwickeln. Dabei immer wieder den Blick auf Gelungenes und Erfolge zu richten, ist unabdingbar auf dem Weg zur gemeinsamen Vision.
Und wenn Sie unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen konnten, jetzt aber Lust bekommen haben, sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen, schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise „DMO als Steward – die neue Destinationsverantwortung“, „dwif-Fakten-Kompass“, „Nachhaltigkeistbooster Tourismus?“, „Dem Gast auf der Spur“ und viele mehr.