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Das war unser dwif-Impuls: Tagesreisen "Outside-Insights"

Mittwoch, 01. Dezember 2021

Mit rund 100 Teilnehmenden startete unser „dwif-Impuls“ am 16. November 2021 bereits in die neunte Runde. Unsere Kolleg*innen Karsten Heinsohn und Anja Schröder diskutierten mit ihren Gästen aus den Bereichen Tourismus, Marketing und Kultur über das Thema Tagesreisen, welchen Beitrag sie zur allgemeinen touristischen Wertschöpfung leisten und welche Einschränkungen die Corona-Pandemie mit sich bringt.

Sie haben unseren dwif-Impuls verpasst? Kein Problem – das Video ist bereits online!

dwif-Impulse: Tagesreisen Outside Insights
Video unseres dwif-Impulses jetzt verfügbar!

 

Tagesreisen in Zeiten der Corona-Pandemie

Am 16. November 2021 startete unser neunter dwif-Impuls und rund 100 Teilnehmende waren dabei. Los ging es mit einem fachlichen Input unserer Expert*innen Karsten Heinsohn und Anja Schröder zu den aktuellen Zahlen aus dem dwif.Tagesreisenmonitor.

Die Kernaspekte haben wir hier für Sie zusammengefasst.

 

dwif-Tagesreisen-EKG (Stand NoVember 2021)Corona-Effekt: 17 Prozent weniger Tagesreisen der Deutschen

Die aktuellen Zahlen aus unserem dwif-Tagesreisenmonitor zeigen einen Rückgang der Tagesreisen in Deutschland im Zeitraum Januar bis Oktober 2021 um insgesamt -17 Prozent im Vergleich zu einem Normaljahr. Dabei ist der Markt der Tagesgeschäftsreisen mit einem Minus von 30 Prozent deutlich stärker eingebrochen als die Tagesausflüge (-15 Prozent).

Das interessiert mich!

 

Let’s talk – Spannende Einblicke in Tourismus, Marketing und Kultur 

In der anschließenden Diskussion berichteten unsere Gäste von ihren Erfahrungen aus der Praxis:

Petra PanskePetra Panske (MÜNSTER MARKETING): Auf die Frage, welche Rolle der Tagestourismus auf die Marketing- und Angebotsgestaltung der Kulturstadt Münster spielt, präsentierte uns Petra Panske das „Explore-Magazin“ der Stadt, das 66 Tipps für das Erleben von Münster bietet und auch in digitaler Form direkt auf das Smartphone geladen werden kann.

Doch auch die Münster-Homepage bietet Inspirationen und Möglichkeiten für unterschiedliche Nachfragen wie zum Beispiel „Tipps für Münster an einem Tag“ oder „Wenn die Sonne mal Pause macht“. Petra Panske machte klar, dass es dabei vor allem auf eine gemeinsame Informationsaufbereitung mit den Partner*innen, wie etwa Kultur- und Freizeiteinrichtungen, ankommt. Der „Runde Tisch der Museen“ ermöglicht in Münster beispielsweise eine effiziente Informationsverteilung unter der Leistungsträger*innen. 

 

Alexandra Madeleine SchönfischAlexandra Madeleine Schönfisch (Europäisches Hansemuseum Lübeck): Bezüglich der Relevanz des Tagestourismus für Einrichtungen und Anbieter*innen gewährte Alexandra Madeleine Schönfisch einen Einblick in die aktuellen Besucherzahlen des Europäischen Hansemuseums Lübeck. Dabei handlet es sich bei 23 Prozent um einheimische Besucher*innen direkt aus Lübeck und bei knapp einem Drittel um Besuchende aus dem Umkreis von 100 km.

Diese Verteilung resultiert aus der bewussten Bewerbung des Museums bei der Bevölkerung vor Ort. Das Museum soll eine „Einrichtung für alle“ sein und so werden nicht nur die Gäste zu aktuellen Veranstaltungen und Ausstellungen informiert, sondern auch die Einheimischen, beispielsweise über das Quartalsprogramm. Um die Bindung zu stärken, werden zudem attraktive Eintrittspreise für die Bevölkerung angeboten und Einzelhandelskooperationen, zum Beispiel mit ortsansässigen Buchhandlungen, geschlossen.

Um die Wiederbesuchsquote zu erhöhen, werden ganzjährig innovative Ausstellungen, wie etwa die momentan laufende LEGO-Ausstellung umgesetzt, wodurch auch Schulen verstärkt eingebunden werden sollen.

 

Hans-Dieter NiederprümHans-Peter Niederprüm ( Fränkisches Seenland): Hans-Peter Niederprüm beschreibt das Fränkische Seenland als ein junges, aber doch stark nachgefragtes Urlaubsgebiet. In der Region entfallen nach aktuellen Studien 40 Prozent des Volumens auf den Tagestourismus und 60 Prozent auf den Übernachtungstourismus

Für eine gute touristische Positionierung sind seiner Ansicht nach beide Bereiche notwendig. So läuft in der Region auch die Kampagne „Gut für uns“, die die Bedürfnisse der Gäste als auch der Einheimischen gleichermaßen einbezieht und das Bewusstsein für die wertschöpfungsstarke Querschnittbranche Tourismus steigern soll.

Da es in der Vergangenheit des öfteren zu Nutzungskonflikten zwischen den Einheimischen und den Gästen kam, betonte Hans-Dieter Niederprüm die Bedeutung einer effizienten Besucherlenkung. Von der Planung (zum Beispiel Wetterdaten bei einem Wochenendausflug) über die Anfahrt (Informationen zur Parkplatzauslastung über digitale Kanäle) bis hin zur Vor-Ort-Phase (Feststellen von Überlasterscheinungen, Alternativempfehlungen etc.).

 

Zum Thema Akzeptanz und Bewusstsein macht auch Petra Panske deutlich, wie wichtig es ist, alle Akteur*innen mitzunehmen. Hier gilt es unter anderem die Politik und die Öffentlichkeit für die Wertschöpfung und Bedeutung des Tourismus sowie die positiven Wirkungen mit Blick auf die Lebensqualität zu sensibilisieren und damit auf Bewusstsein und Akzeptanz hinzuwirken.

Ein weiteres wichtiges Thema ist laut Alexandra Madeleine Schönfisch die Digitalisierung. Die Corona-Pandemie hat dies einmal mehr deutlich gemacht. Durch Einführung von Zeitfenstern im Europäischen Hansemuseum können zum einen die Besucher*innen besser geleitet werden, was die Erlebnisqualität steigert und zum anderen erleichtert es das interne Management der Einrichtung, da Planbarkeit und der Abgleich von Auslastungen ermöglicht werden.

 

Doch wie sieht die Zukunft des Tagestourismus aus?

Petra Panske vom Münster Marketing meint dazu, es sei abzuwarten was die Pandemie psychisch und in weiterer Folge verhaltensmäßig aus den Menschen im Allgemeinen und auch aus den Tagesausflügler*innen gemacht habe. Es sei schon jetzt zu beobachten, dass die Themen „Zeit haben und Zeit nehmen“ enorm wichtig sind – die Gäste möchten möglichst viel erleben und ihre Zeit möglichst gut investieren.

In folgenden Punkten sind sich unsere Diskussionsteilnehmer*innen jedenfalls einig:

  • Es bedarf einer effizienten Besucherlenkung, die beispielsweise durch Digitalisierungsmaßnahmen vorangetrieben werden kann.
  • Es müssen nicht nur Investitionen in Tourismusangebote, sondern vor allem in die Lebensraumqualität getätigt werden, um die einheimische Bevölkerung gleichermaßen zufrieden zu stellen.
  • Und es muss eine aktive Aufklärungsarbeit geleistet werden, um das Bewusstsein, die Akzeptanz und Zufriedenheit, die Auslastung und im Endeffekt den Umsatz zu maximieren.

 

Herzlichen Dank an unsere Gäste und alle, die live dabei waren! Und...

wenn Sie unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen konnten, jetzt aber Lust bekommen haben, sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen, schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise „Gästelenkung", „Agilität & Resilienz",  „Qualitätsmanagement im Tourismus", „KPIs und ihr Einsatz in der Praxis“ oder „Leuchtturmprojekte als Impuls für die Region“.

 

Hier geht's zum Video "Tagestourismus"

dwif-Impulse: Tagestourismus

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