Mit der Fertigstellung des Destinationsmanagementkonzeptes für den Teutoburger Wald endet ein „Mega-Projekt“, welches uns in vielerlei Hinsicht gefordert hat. Dank eines extrem guten Miteinanders mit unseren Auftraggebern in der Fachabteilung Teutoburger Wald Tourismus (TWT) in der OWL GmbH und der konstruktiven Unterstützung der Lenkungskreismitglieder, stellt dieses Projekt ein Paradebeispiel für den realisierten Wandel von einer Destinationsmarketingorganisation hin zu einer gestärkten Destinationsmanagementorganisation dar.
Im Januar 2020 machten wir uns gemeinsam mit dem TWT und den Lenkungskreismitgliedern auf den Weg, ein Destinationsmanagementkonzept für die Region Teutoburger Wald in einem stark auf Partizipation ausgelegten Prozess zu erarbeiten. Der Auftrag war einer von mehreren Bestandteilen des EFRE-Projekts "Zukunftsfit Digitalisierung“ und sollte DIE strategische Grundlage für alle weiteren Bausteine bilden.
Die genannten fachlichen Bausteine bilden nur einen Teil eines umfangreichen und vielfältigen Projektes ab. Der Prozess war geprägt von vielen Veranstaltungen, um zunächst ein gemeinsames Verständnis für die grundsätzlichen Erfordernisse zu erzeugen, eine klare Aufgabenteilung zwischen den verschiedenen Organisationseinheiten auf Destinations-, Kreis- und Ortsebene zu vereinbaren und um für die Akzeptanz des Konzeptes aufseiten der Tourismusschaffenden wie auch aufseiten der politischen Entscheidungsträger*innen zu werben. Insgesamt wurden im Projektzeitraum etwa 40 Veranstaltungen mit Beteiligung des dwif vor Ort oder virtuell für unterschiedliche Adressat*innenkreise durchgeführt.
Neben dem eigentlichen DMO-Konzept gehörten auch die Berechnung des Wirtschaftsfaktors Tourismus für den Teutoburger Wald, für alle sechs Kreise und die Stadt Bielefeld sowie die Erarbeitung eines Businessplans, der die organisatorischen, personellen und finanziellen Details für den neuen TWT definierte, als weitere separate Aufträge zu unserem Leistungsbündel für den Teutoburger Wald. Hierbei erfolgte auch eine intensive Auseinandersetzung mit der zukünftigen internen Organisationsstruktur des TWT, in der zukünftig mehrere Teams je nach Aufgabenstellung flexibel und in personell wechselnden Konstellationen zusammenarbeiten sollen.
Der Prozess dauerte letzten Endes drei Jahre. Zu lang? Nein, denn einerseits fuhr uns die Covid19-Pandemie kräftig in die Parade. Und andererseits braucht der politische Willensbildungsprozess zur Stärkung des TWT bis hin zur Vorbereitung der erforderlichen Haushaltsbeschlüsse und Durchführung der Abstimmungen in den Gremien einfach viel Zeit, viel Pendeldiplomatie und Geduld.
Am Ende stimmten alle Kreise und die Stadt Bielefeld mit großer Mehrheit in ihren eigenen Gremien für eine deutliche Aufstockung der dauerhaften Zuschüsse in ihrer Rolle als Gesellschafter der OWL GmbH bzw. des TWT. Insgesamt (einschließlich Tourismuspartnerschaften und freiwilliger Beteiligungen) erhöht sich das jährliche Budget des TWT damit um den Faktor 2,5! Nachdem der TWT budgetär im Reigen der deutschen Mittelgebirgsdestinationen stark im Nachteil war, erreicht er nunmehr die Stärke, die das Land NRW in der Tourismusstrategie als Empfehlung vorgegeben hat.<