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Tourismuskonzeption Baden-Württemberg: Diskussion der Eckpfeiler auf fünf Regionalkonferenzen

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Angesichts der enormen wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus für Baden-Württemberg hat das hierfür zuständige Ministerium der Justiz und für Europa die Weiterentwicklung der bisherigen strategischen Grundlage in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit unserem Partner Tourismuszukunft begleiten wir die Akteur*innen seit Anfang 2018 auf Ihrem Weg zu einer zukunftsfähigen Tourismuskonzeption Baden-Württemberg.
In den vergangenen Wochen wurde der aktuelle Stand der Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption des Landes Baden-Württemberg den touristischen Akteur*innen auf fünf Regionalkonferenzen vorgestellt.

dwif & Tourismuszukunft: Tourismuskonzeption Baden-Württemberg: Diskussion der Eckpfeiler auf fünf Regionalkonferenzen
Hohe Zufriedenheit mit den Maßnahmenvorschlägen.

Hintergründe zum Projekt 

dwif-Tourismuskonzeption Baden-WuerttembergDie derzeit gültige Tourismuskonzeption Baden-Württemberg aus dem Jahr 2009 soll unter einer breiten Beteiligung der Tourismusakteur*innen weiterentwickelt werden. Dazu haben wir gemeinsam mit Tourismuszukunft einen innovativen Prozess aufgesetzt, der den Zuschlag des Ministeriums der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg bekam.

In der Analysephase wurde eine Onlinebefragung durchgeführt, an der sich über 550 Akteur*innen des Landes beteiligten. Darüber hinaus wurden 25 Expert*innengespräche durchgeführt, darunter auch mit dem Justizminster und den tourismuspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen. Zwischenergebnisse werden regelmäßig über das Tourismusnetzwerk Baden-Württemberg kommuniziert, das auch als Plattform zu Diskussion genutzt wird.

 

Eine Tourismuskonzeption FÜR das Land Baden-Württemberg braucht intensiven Austausch MIT den Tourismusverantwortlichen im Land. In der Analyse der vorherigen Tourismuskonzeption zeigte sich, dass über die Hälfte der Akteurinnen und Akteure im Land die Vorgängerkonzeption nicht kannte.

Durch die breite Einbindung der Touristiker*innen bereits in der Konzeptionsphase sowie die klare Benennung konkreter Maßnahmenvorschläge soll eine stärkere Wahrnehmung und Verbindlichkeit ermöglicht werden. Ein aktives Umsetzungsmanagement soll die Verwirklichung der Ziele begleiten.

Für uns und unsere Kollegin Kristine Honig von Tourismuszukunft bedeutete das in den vergangenen Monaten, den dafür notwenigen Partizipationsprozess zu gestalten und mit Leben zu füllen:

  • Nach Abschluss und Vorstellung einer komprimierten und kritisch reflektierenden Analyse der Ausgangssituation
  • wurden im Juli 2018 insgesamt vier ganztägige Workshops zu unterschiedlichen Themen mit jeweils unterschiedlichen Expertenzusammensetzungen durchgeführt [Mehr dazu lesen Sie hier].

 

Der Schritt in die Regionen

Im Oktober 2018 wurde der aktuelle Stand der Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption den touristischen Akteurinnen und Akteuren auf fünf Regionalkonferenzen vorgestellt.

Mehr als 250 Akteurinnen und Akteure aus dem Tourismus (aus den Marketingorganisationen, Kommunen, Landkreisen, Gastgewerbe u.a.) kamen zu unseren Veranstaltungen nach Sasbachwalden (Schwarzwald), nach Waiblingen (für die Region Stuttgart), nach Neckarsulm (für die Regionen des Nördlichen Baden-Württembergs), nach Bad Waldsee (für Oberschwaben/Württembergisches Allgäu und Bodensee) sowie nach Blaubeuren (für die Schwäbische Alb).

 

Tourismuskonzeption Baden Wuerttemberg Regionalkonferenzen Impressionen 1 NEU

 

Fünf Themenfelder im Blick

Um alle Gäste über den aktuellen Stand der Arbeiten zur Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption zu informieren, präsentierten Markus Seibold, Lars Bengsch und Kristine Honig zum Einstieg die Schlussfolgerungen aus der durchgeführten Analyse sowie die abgeleiteten Ziele. Einen ganz wesentlichen Aspekt stellt dabei das selbstbewusste Leitmotiv „Die Tourismusbranche ist eine Leitökonomie in Baden-Württemberg.“ dar. Es folgten fünf Themenblöcke mit konkreten Maßnahmenvorschlägen:

 


(1) Marke & Marketing

Wie bereits im Themenworkshop Marke & Marketing [Mehr dazu lesen Sie hier.]erarbeitet, soll die Markenwelt in Baden-Württemberg zukünftig aus der Herkunftsmarke „Wir sind Süden“, thematisch ausgerichteten Produktmarken sowie starken Einzelmarken bestehen.

Für die Produktmarken wurde ein erster Vorschlag unterbreitet, welche Themen zukünftig im Fokus des Landesmarketings stehen sollen. Über dieses Strategiefeld diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders intensiv und teilweise auch kontrovers – von der Forderung zu mehr Fokus bis hin zur Ergänzung um weitere Themen reichte die Palette der Anmerkungen.

Besonders großen Austauschbedarf gab es bei den Themenfeldern Radfahren/Mountainbike und Städtetourismus. Wichtige Hinweise für uns, um eine solide Basis für das zukünftige zielgruppenorientierte Themenmarketing vorzulegen.

(2) Aufgaben, Strukturen & Aufgabenverteilung

Einen wesentlichen Part in diesem Strategiefeld stellt die Schärfung der Strukturen und Aufgabenteilung der Tourismusorganisationen auf den verschiedenen Ebenen dar [Mehr dazu lesen Sie hier.] Es herrscht Konsens darüber, dass die Aufgaben der Landesebene, der regionalen Ebene, der subregionalen/lokalen Ebene sowie der Landkreise und der Branchenverbände klar benannt werden müssen – inklusive der Aufgaben, die von diesen zukünftig NICHT mehr übernommen werden sollen.

Diese klare Benennung ist eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zur vorliegenden Tourismuskonzeption von 2009 und soll dafür sorgen, Doppelstrukturen und Redundanzen deutlich zu verringern. Wichtig ist bei den Aufgaben ebenso eine klare Fokusverlagerung weg von Marketing und Vertrieb hin zu Produktentwicklung und Innenmarketing.

(3) Digitalisierung

Ein eigener Themenblock, der sich jedoch ebenso durch alle anderen Bereiche durchzieht. Ziel ist, die Chancen der Digitalisierung in allen Bereichen (z. B. technische Infrastruktur, interne Prozesse, Produktentwicklung und Service) aktiv zu nutzen.

Die Institutionen des Landes wirken dabei als Koordinator und Impulsgeber. Ein wesentlicher Part im Rahmen der Regionalkonferenzen war die Diskussion darüber, welche konkreten Maßnahmen zur Sensibilisierung, Begeisterung, Qualifizierung und Weiterbildung der touristischen Akteurinnen und Akteure getroffen werden können. Klares Feedback: Es gibt bereits viele Angebote, oft mangelt es aber an der klaren und übersichtlichen Kommunikation darüber.

(4) Gastgewerbe

Das Gastgewerbe ist die Basis für jedwedes touristische Angebot und bedarf deshalb einer entsprechenden „Würdigung“ in der Tourismuskonzeption des Landes. Die Teilnehmer*innen machten deutlich, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Bürokratie und Fachkräftemangel es dem Gastgewerbe aktuell nicht einfach machen.

Das Land möchte in vielen Bereichen eine Verbesserung unterstützen. Allerdings sind hier noch viele Abstimmungen und v.a. politische Entscheidungen erforderlich. Zudem soll die Kommunikation vorhandener Förderinstrumentarien (z. B. Startup, Unternehmensnachfolge, Digitalisierung) verbessert werden.

Beim Thema Fachkräftemangel sind Imagekampagnen für das Gastgewerbe sowie Sensibilisierungsmaßnahmen an Schulen/Projekte angedacht sowie auch hier eine Verbesserung der Kommunikation bestehender Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote.

(5) Infrastruktur/Mobilität

In diesem Feld ging es neben den Punkten Mobilität und Freizeitinfrastruktur auch um die Themen Tourismus für Alle sowie Nachhaltigkeit/Ressourcenschutz. Auch hier wird es u. a. darum gehen, die Sensibilisierung zu steigern und vorhandene Information (beispielsweise über bereits bestehende Fördermöglichkeiten im Infrastrukturbereich) noch besser zu streuen.

Gerade in diesem fünften Strategiefeld kann die frühzeitige Einbindung der weiteren Ministerien im Rahmen des Ressortgremiums ihre Stärken ausspielen.


 

Der Input und die überaus engagierten Diskussionen mit den Akteurinnen und Akteuren im Land helfen uns sehr, die Tourismuskonzeption zu einer „echten“ Konzeption des Landes Baden-Württemberg zu entwickeln. Ein herzliches Dankeschön deshalb an alle, die dabei waren!

 

Tourismuskonzeption Baden Wuerttemberg Regionalkonferenzen Impressionen 2

 

Wie geht es jetzt weiter?

Die Ergebnisse aus den Regionalkonferenzen werden in der Lenkungsgruppe, der Projektgruppe und dem Ressortgremium bilanziert und von uns eingearbeitet. Danach erfolgt die konkrete Formulierung des Konzeptentwurfs.

Der nächste Schritt ist dann die politische Ebene mit einer Diskussion im Tourismusbeirat, der Kabinettsbefassung zum Entwurf, einer Landtagsabstimmung im Ausschuss für Europa und Internationales sowie dem letztendlichen Kabinettsbeschluss, an die sich voraussichtlich Mitte 2019 die öffentliche Präsentation der Tourismuskonzeption anschließt.

Viel geschafft, aber auch noch viel zu tun. Unsere Ärmel bleiben hochgekrämpelt!

 

Update Juli 2019: Tourismuskonzeption veröffentlicht!

dwif-Tourismuskonzeption Baden-Wuerttemberg Am 16. Juli 2019 war es soweit: Auf der Regierungspressekonferenz wurde die neue Tourismuskonzeption und ihre acht strategischen Handlungsfelder der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mehr erfahren!

 


 

dwif-Tourismuskonzepte: Ohne Strategie geht es nicht!

dwif-TourismuskonzepteStrategische Grundlagen sind essenziell, um die eigene Destination bei den Gästen und der Bevölkerung zu positionieren. Wir klären Ihren Fokus, definieren Maßnahmen und planen eine gelungene Umsetzung.

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