Wie organisiert und vernetzt sich die DMO bezogen auf die Aufgaben der Zukunft und mithilfe welcher Zielsetzungen und Kennzahlen kann ihr Erfolg künftig gemessen werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich das dwif schon seit längerem in seiner alltäglichen Arbeit. Im Rahmen der Forschungsförderung des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) gehen Hannah Zehren, Dr. Bernhard Harrer und Dr. Andrea Möller der Frage ab Oktober nun auch gemeinsam mit Prof. Dr. Marius Mayer von der Fakultät für Tourismus der Hochschule München wissenschaftlich auf den Grund.
Tourismusdestinationen sind in ihrer täglichen Arbeit mit gesättigten Märkten, hohem Wettbewerbsdruck und anspruchsvollen Gästeerwartungen konfrontiert. Es steigen sowohl die Anforderungen der Gäste an die Qualität des touristischen Produktes als auch die Erwartungen der touristischen Stakeholder an die DMO.
In Zeiten anhaltender Overtourism-Debatten, dem Wunsch nach mehr Lebensqualität und einer höheren Bewertung der Tourismusakzeptanz wünschen sich viele ein ganzheitliches Management des Lebens- und Urlaubsraumes seitens der DMO. Dieser Anspruch übersteigt in der Regel jedoch das Budget, die Strukturen und Legitimation der Tourismusorganisationen.
Um den Aufgaben der Zukunft gerecht zu werden, benötigt man aus unserer Sicht klare, übergeordnete Strategien, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen, welche die DMO dabei unterstützen, strategische Netzwerkbeziehungen einzugehen und diese zu managen, Ergebnisse zu überwachen sowie Erfolge messbar, also sichtbar zu machen. Wird die DMO der Zukunft also zu einer Netzwerkorganisation?
Aus acht eingereichten Forschungsvorhaben hat das Begutachtungsgremium des BZT, bestehend aus Vertreter*innen des Praxisbeirats, des wissenschaftlichen Beirats und der Leitung des Bayerischen Zentrums für Tourismus, drei Projekte für die Förderung ausgewählt.
Ziel unseres Vorhabens mit dem Titel
ist die Analyse und – darauf aufbauend – der Entwurf neuer Netzwerkstrukturen und Erfolgskennzahlen, um die wichtigsten Zukunftsaufgaben und -themen der sogenannte DMO 4.0 bewältigen zu können.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen bis Oktober 2025 die Ist-Situation in bayerischen DMO erhoben, Zukunftsaufgaben priorisiert, DMO-Typen gebildet und anschließend Strategien und Zielsetzungen zur Übernahme der Zukunftsthemen gemeinsam mit den Partner*innen erarbeitet werden. Darüber hinaus soll ein modellhaftes KPI-Set zur Erfolgsmessung und strategischen Steuerung der Destination entwickelt werden.
Das dwif und die Hochschule München wollen so einen Beitrag zur erhöhten Erlebnis- und Lebensqualität in bayerischen Destinationen leisten und die Transformation der bayerischen DMO hin zu mehr Gemeinwohl unterstützen.