In den vergangenen fünf Monaten haben wir intensiv an der Umsetzungsstudie für die sogenannte E-Alpenstraße getüftelt. Das Ziel: Bayerische Originale umweltfreundlich erlebbar machen. Im Dezember dann war es soweit: Gemeinsam mit unserem Projektpartner PTV Transport Consult GmbH haben wir die Analyseergebnisse und das Bedarfskonzept vorgestellt.
Hoch über den Dächern Münchens, durften wir Mitte Dezember auf der Mitgliederversammlung des Bayerischen Fernwege e.V. im Maximilianeum die Ergebnisse der Umsetzungsstudie E-Alpenstraße präsentieren. Die Deutsche Alpenstraße verläuft zwischen Bodensee und Königsee durch die tourismusstärksten Regionen und Orte der Bayerischen Alpen.
Gemeinsam mit unserem Projektpartner PTV Transport Consult GmbH haben wir in den letzten fünf Monaten intensiv an diesem spannenden Projekt gearbeitet, analysierten Ladeinfrastruktur und touristische Angebote entlang der 450 Kilometer langen Ferienstraße und ermittelten das Nachfragepotenzial. Das Ergebnis ist ein Bedarfskonzept für verschiedene Handlungsfelder: von Ladeinfrastruktur, über Informationsaufbereitung & E-Carsharing bis hin zur Entwicklung eines touristischen Leitproduktes.
Lars Bensch und Rimbert Schürmann (PTV) verdeutlichten bereits in ihrem Impuls die Dringlichkeit einer Mobilitätswende aus gesellschaftlicher Sicht, thematisierten die Rolle der E-Mobilität und die Notwendigkeit des Handelns von Tourismusregionen.
Gerade für die verkehrlich stark belasteten Alpenregion ist eine Positionierung als nachhaltige Tourismusdestination eine Pflichtaufgabe und das Thema Mobilität entsprechend prioritär. Deutlich hervorgehoben wurde dabei, dass eine touristische E-mobile-Angebotsentwicklung nicht nur Gästen zugutekommt, sondern auch zur Entlastung für Einheimische beitragen kann.
„Mit diesem Projekt wollen wir die Highlights entlang der Deutschen Alpenstraße e-mobil erreichbar machen. Dies schaffen wir durch die Entwicklung buchbarer Erlebnispakete und die Bereitstellung relevanter Informationen sowohl für Gäste aus der DACH-Region als auch für die lokale Bevölkerung.“
– so lautet die Zielstellung der Studie, die im Projektverlauf gemeinsam mit einer Steuerungsgruppe erst einmal präzisiert werden musste. Zum einen geht es um eine lückenlose und einfache Informationsbereitstellung und zum anderen um die Entwicklung eines touristischen Leitproduktes für die E-Alpenstraße.
Eine ausreichende und den Ansprüchen der E-Autofahrer*innen entsprechende Ladeinfrastruktur entlang der Alpenstraße bildet die Grundlage für das e-mobile Fahrlebnis. Das Laden in den Übernachtungsbetrieben ist dabei zentral, aber auch die Infrastruktur an öffentlichen Stellen, vor allem an POIs, spielt eine wichtige Rolle. So wurden Kriterien für Premiumladestationen definiert, die die Anforderungen unter anderem an Ladegeschwindigkeit, Steckertyp, Öffnungszeiten und Zugang, Preisstruktur, klare Information und Ökostrom festlegen. 59 Ladestationen entlang der Alpenstraße erfüllen diese Standards bereits.
Die Aufgabe der Informationsbereitstellung mag zunächst banal klingen, umfasst jedoch zahlreiche Maßnahmen und Netzwerkarbeit in der Region. Um e-mobilen Fahrer*innen eine intuitive, bequeme und einfach Befahrung der Alpenstraße zu ermöglichen, bedarf es der niederschwelligen Bereitstellung aller relevanten Informationen. Hierbei geht es vor allem um die Bündelung relevanter Informationsquellen und um Zugangsmöglichkeiten wie Ladeatlas, Lade-app, Ladekarten und Bezahlsysteme. Hier gilt die Devise: auf bestehendes (z. B. Ladeatlas Bayern) aufbauen und keine Parallelangebote entwickeln.
Um auch „Nicht-E-Auto-Besitzer*innen“ die Nutzung der E-Alpenstraße zu ermöglichen, sollte im Zuge des Projektes die Machbarkeit eines E-Carsharings als Grundlage des touristischen Leitproduktes geprüft werden. Die Anforderungen an das Verleihsystem sind dabei hoch, die Voraussetzungen im nicht urbanen Raum nicht die leichtesten. Voraussetzungen für ein E-Carsharing-System entlang der Deutschen Alpenstraße sind unter anderem:
Für die Umsetzung des E-Carsharings wurden zwei Möglichkeiten identifiziert:
Um die Gäste vor Ort tatsächlich zum Umstieg zu bewegen gilt es Anreize zur Nutzung der E-Mobilität zu schaffen. Das touristische Leitprodukt soll diese Anreize liefern und die E-Mobilität entlang der Alpenstraße erlebbar machen. Die Rahmenbedingungen für das Leitprodukt wurden bereits definiert. Eine Grobkonzeption liefert Einblicke, wie das Produkt in Zukunft gestaltet werden soll, wer potenzielle Partner*innen (Übernachtungsbetriebe und POIs) wären und welche Zielgruppe damit angesprochen werden soll. Die drei Dimensionen „Ökologische Nachhaltigkeit“, „Erlebnisqualität“ und „Bayerische Gastlichkeit & Brauchtum“ geben die Anforderungen an das Produkt vor.
Die Analysen haben gezeigt: Die E-Alpenstraße ist technisch machbar, sie trifft auf ein enormes Nachfragepotenzial, passt perfekt zum Selbstverständnis der Deutschen Alpenstraße als innovative und naturnahe Region und greift das gesellschaftlich hochrelevante Thema Elektromobilität auf.
Mit unserer dwif-Zukunftswerkstatt "Nachhaltige Mobilität" bringen Sie alle relevanten Stakeholder in Ihrer Destination ins Gespräch. Wir schaffen für Sie den Rahmen. Sie erhalten im Ergebnis einen „Mobilitäts-Fahrplan“ Ihrer spezifischen Handlungsfelder.