Die Destination Mecklenburgische Seenplatte mit ihrem reichen Pfund an Natur, den mehr als tausend Seen, dem Müritz-Nationalpark und vier Naturparken möchte sich künftig als nachhaltige und qualitätsvolle Region positionieren und dieses Ziel mit entsprechenden Projekten und Maßnahmen umsetzen. Dieser Herausforderung hat sich die vom dwif erarbeitete Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie mit der Definition konkreter Projektideen im Sinne von Leitprojekten und dazu passenden Maßnahmen gestellt. Die Strategie im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte e.V. (TVMSE) und in Kooperation mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (TMV) wurde in einem partizipativen Prozess mit den regionalen Stakeholder*innen innerhalb von sechs Monaten erarbeitet.
Im Januar 2023 starteten die Arbeiten mit einem gut besuchten (virtuellen) Kick-off. Nach Fachgesprächen, Recherchen und SWOT-Analyse ging es dann Ende März zu zwei Ideenwerkstätten in die Region: Am 29.3.2023 in die Scheune Bollewick bei Röbel und am 30.3.2023 in die Stadtverwaltung Stavenhagen.
In diesen Werkstätten konnten wir gemeinsam mit den Akteur*innen vor Ort die Weichen für die künftige nachhaltige und qualitätsvolle Ausrichtung stellen und Leitprojekte entwickeln. Nun wurden die Ergebnisse allen Interessierten der Mecklenburgischen Seenplatte präsentiert.
Die Themen Qualität und Nachhaltigkeit sind für die Weiterentwicklung der Mecklenburgischen Seenplatte als beliebte Natururlaubsregion von besonderer Bedeutung. Wir freuen uns in diesem Zusammenhang, die Veröffentlichung unserer Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie in Zusammenarbeit mit dem dwif bekannt geben zu können. Im Rahmen der Erarbeitung des Strategiepapiers wurden zahlreiche Praxisbeispiele untersucht, um mögliche Ansätze zur Verbesserung unserer Nachhaltigkeitspraktiken zu identifizieren. Das Konzept betont die Wichtigkeit des Themas in der Mecklenburgischen Seenplatte und bietet eine Arbeitsgrundlage für die kontinuierlich notwendigen Anstrengungen, die zur Umsetzung und Etablierung erforderlich sind.
Die Mecklenburgische Seenplatte mit dem größten, vernetzten Wassersportrevier Europas besticht durch einen einzigartigen Naturraum mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt sowie einem schützenswerten Ökosystem. Um diese kostbaren Naturschätze zu bewahren, ist eine nachhaltige Entwicklung der Region in einer großen Breite unerlässlich. Unsere Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie wird uns dabei begleiten den Tourismus nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig ein qualitativ hochwertiges Erlebnis für unsere Gäste vorzuhalten.
Statement von Herrn Robert Neidel
Geschäftsführer Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V.
Mit fünf Leitprojekten soll künftig die Qualitäts- und Nachhaltigkeitsentwicklung in der Mecklenburgischen Seenplatte vorangetrieben werden. Dabei handelt es sich um Projekte, die kurz- bis mittelfristig begonnen werden können, denn durch bestehende Partnerschaften und Verträge sind teils gute Voraussetzungen für die Realisierung und Umsetzung vorhanden. Passfähige Umsetzungsschritte und Maßnahmen untersetzen die Leitprojekte, ergänzt um Zuständigkeiten, notwendige Partner*innen sowie Impulsgeber*innen aus anderen Destinationen.
Leitprojekt #1 - Netzwerkbündelung & Betriebscoaching: Eine Basis für das Weitertragen des Nachhaltigkeitsgedankens und die Beratung von Betrieben zu Nachhaltigkeit und Qualität in der Region ist die Schaffung eines Netzwerkes bzw. die Bündelung bestehender Netzwerke und das Coaching von Betrieben. Über entsprechende Formate können hierbei der Austausch zu aktuellen Themen mit dem gesamten Spektrum der Nachhaltigkeit von Energie(-effizienz), Ressourcen(-einsparung), Digitalisierung, Fachkräftesicherung bis hin zu Regionalität und Qualifizierungsmaßnahmen stattfinden.
Leitprojekt #2 - Mobilität verbessern: Angebote für die „letzte Meile“: Mobilitätsangebote sind in der Seenplatte teils schon sehr gut entwickelt und mit „Müritz rundum“ besteht ein Angebot mit Vorbildcharakter und deutschlandweiter Auszeichnung. Erweiterungen sind im Projekt „Modellregion Mecklenburgische Seenplatte“ geplant. Problematisch und damit verbesserungsbedürftig ist aber insbesondere die Fortbewegung vor Ort, die sog. „letzte Meile“, z. B. vom Bahnhof zum Beherbergungsstandort bzw. zum Wohnort. Dies erfordert innovative, nachhaltige Angebote, um Gästen und Einheimischen gleichermaßen eine durchgängige Mobilität mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen.
Leitprojekt #3 - Regionalität in Wert setzen: Aufbauend auf vorhandenen Ansätzen wie z.B. „Meck Schweizer“, Plattformen und Veranstaltungen, spielt Regionalität und ihre Inwertsetzung für die Mecklenburgische Seenplatte eine wichtige Rolle. In diesem Kontext sind Ideen für Anschlussmöglichkeiten und Vernetzung, Professionalisierung, kreative Produkte und Angebote, Sichtbarmachen der Region, ihrer Kultur und Traditionen und auch das stärkere Einbinden der Bevölkerung vor Ort gefordert.
Leitprojekt #4 - Nachhaltigkeit und nachhaltige Angebote besser vermarkten und kommunizieren: Bei der Ausgestaltung von Nachhaltigkeit und Qualität bieten verschiedene Grundlagen Orientierung und ermöglichen eine gezielte Umsetzung. Allerdings ist die Vermittlung der (auch ökonomischen) Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Betriebe, von Werten und Sinnhaftigkeit eines solchen Agierens und die Beteiligung touristischer Akteur*innen an Siegeln, Labels und Zertifizierungen zur Erhöhung der Angebotstransparenz ausbaubedürftig. Nur wenige Leistungstragende in der Seenplatte haben diese Themen auf der Agenda, betreiben nachhaltige Angebotsentwicklung und vermarkten ihr Angebot entsprechend. Vielen mangelt es an der nötigen Überzeugung und Bereitschaft, sich damit auseinander zu setzen, da häufig das Tagesgeschäft im Fokus steht. Die DMO beschäftigt sich zwar zunehmend mit den Themen, kommuniziert sie aber gegenüber ihren Gästen und ihren Akteur*innen noch zu wenig.
Leitprojekt #5 - Nachhaltiges Reiseziel Mecklenburgische Seenplatte: Vorbilder aus anderen Tourismusdestinationen zeigen, dass die Zertifizierung als „Nachhaltiges Reiseziel“ ein probates Mittel ist, um Nachhaltigkeit nach innen und außen zu demonstrieren, konsequent und systematisch Schwächen aufzudecken und kontinuierlich an der Optimierung und dem „Leben“ des Nachhaltigkeitsgedankens zu arbeiten. Für die Mecklenburgische Seenplatte wird die Zertifizierung als eine Möglichkeit für die nachhaltige, qualitätsorientierte Entwicklung der Region gesehen.
Unsere Präsentation der Strategie war gleichzeitig der Ausgangspunkt für die weitere Umsetzung. Mit Andreas Koch (blueContec GmbH) konnte die Mecklenburgische Seenplatte einen praxisorientierten und in mehreren Regionen erprobten (Weiterbildungs-)Partner für Nachhaltigkeitsthemen gewinnen. Im Zeitraum September bis Dezember 2023 sind drei Veranstaltungen (Workshops) für die Akteur*innen vor Ort geplant. Diese haben dabei die freie Wahl zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen.
Für alle, die mehr über die neue Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie der Mecklenburgischen Seenplatte erfahren wollen.
Hier der Link zum Strategiepapier für den kostenfreien Download.
Strategische Grundlagen sind essenziell, um die eigene Destination bei den Gästen und der Bevölkerung zu positionieren. Wir klären Ihren Fokus, definieren Maßnahmen und planen eine gelungene Umsetzung.