Rund 20 Teilnehmende aus allen Ecken Bayerns tauschten sich beim Kick-Off zum Projekt „Wachstumschancen des Bustourismus in Bayern“ am 14. August 2024 in den Räumen des Landesverbandes der bayerischen Omnibusunternehmen (LBO) intensiv zur Entwicklungsperspektive der Branche im Freistaat aus. Vom IHK-Tourismusausschuss und eine Fachjournalistin über den DEHOGA Bayern, die BayTM und den TOM, Einzeldestinationen bis zu ADAC, BEG, VDV und einzelnen Omnibus- und Veranstalterunternehmen war alles vertreten. Unsere Kolleg*innen Hannah Zehren und Andrea Möller hatten als Projektzuständige viel Freude an der Moderation.
Billig, alt und massenhaft – das war gestern! Auch der Bustourismus in Bayern differenziert sich immer stärker aus und präsentiert sich von High-End-Reisen im Premiumsegment über einen gut aufgestellten Qualitätsbereich bis hin zur Budget-Reise für junge Zielgruppen marktorientiert. Kund*innen des Bustourismus sind reiseerfahren und anspruchsvoll und schauen genau hin, ob eine Flotte in die Jahre gekommen ist oder die Unternehmer*innen vor allem in neue Fahrzeuge und in individuelle sowie spannende Programme investieren. Um die 700.000 bis 800.000 € kostet ein neuer Reisebus, zum Teil mit längeren Wartezeiten.
Corona war ein harter Einschnitt für den Bustourismus, hat aber auch einiges im Markt bereinigt, was für das schlechte Image der Branche stand. Eine Sonderauswertung der Reiseanalyse 2022 (bdo) weist weiterhin ältere und jüngere Zielgruppen bis 30 Jahre als überdurchschnittliches Potenzial für Busreisen aus. Gut positionierte Omnibusunternehmen, die vor allem auch eigene Programme anbieten und beim Kick-Off vertreten waren, schauen daher auch grundsätzlich positiv in die Zukunft – vom großen Thema Fahrermangel einmal abgesehen!
Gleichzeitig gilt immer noch, dass Busreisende in bayerischen Destinationen und Beherbergungsbetrieben nicht unbedingt als Zukunftszielgruppen erkannt werden. Im Zuge von Diskussionen um zu viele Gäste und vor allem Gruppen geraten zum Beispiel Busparkplätze bei den Anwohner*innen immer wieder in die Kritik, zukunftsweisende Bustourismuskonzepte bei den Kommunen fehlen und Hotels stellen ungern Gruppenkontingente zur Verfügung.
Hier soll das vom neuen Tourismusministerium geförderte Projekt ansetzen und vor allem bayerische Destinationen für die Bedeutung und Bedürfnisse dieses Tourismussegmentes sensibilisieren. Dafür gilt es zunächst Grundlagen mit belastbaren Zahlen, Daten und Fakten zu schaffen. Dies geschieht durch Sekundärauswertungen vorliegender Marktforschung, Durchführung einer Online-Akteursbefragung bei Destinationen, Besucherattraktionen, Gastgewerbe sowie Omnibusunternehmen, einem Onlinepanel für potenzielle Busreisende nach Bayern und dem Wirtschaftsfaktor.
Bei einem Workshop sollen dann Konsequenzen und Maßnahmen abgeleitet werden und im März/ April 2025 werden die Ergebnisse dem Bayerntourismus präsentiert. Stephan Rabl vom LBO und Dr. Eva Götz vom Tourismusministerium hoffen, dass der ebenfalls geplante praxisorientierte Leitfaden, von Kommunen und Branche als konkrete Planungshilfe dazu genutzt wird, den nachhaltigen Reisepartner Bustourismus stärker für eine entsprechende Destinationsentwicklung in Bayern zu nutzen.
Mit unserer dwif-Zukunftswerkstatt "Nachhaltige Mobilität" bringen Sie alle relevanten Stakeholder in Ihrer Destination ins Gespräch. Wir schaffen für Sie den Rahmen. Sie erhalten im Ergebnis einen „Mobilitäts-Fahrplan“ Ihrer spezifischen Handlungsfelder.