Mitten in der Corona-Pandemie, am 1. September 2021 durften unsere Kolleg*innen Karsten Heinsohn und Andrea Möller mit der fast 40-köpfigen Facharbeitsgruppe Tourismus – das sind die Touristiker*innen aller Mitgliedskreise und Destinationen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein – digital durchstarten. Etwa 2,5 Jahre später sind wir unglaublich stolz darauf, dass die gemeinsam erarbeiteten Themen und Zukunftsprojekte greifen und dass das Tourismus- und Freizeitentwicklungskonzept (TFEK) der Metropolregion Hamburg vom Lenkungsausschuss und Regionsrat der Metropolregion als höchste Entscheidungsgremien beschlossen und mit einer personellen Aufstockung dessen Umsetzung ermöglicht wurde.
Cynthia Wester und Dr. des. Ev Kirst sind die beiden „Neuen“ in der Geschäftsstelle, die das Tourismus- und Freizeitentwicklungskonzept der Metropolregion Hamburg (TFEK MRH 2030) umsetzen sollen. Sie stellten sich den Mitgliedern der FAG Tourismus in einer 2-tägigen Klausur Mitte Juni als Umsetzungsmanager*innen.
Ziel ist es, die Metropolregion Hamburg (MRH) – ein Vier-Bundesländer-Konstrukt an Fläche und Einwohner*innen größer als Belgien – zu dem smarten und nachhaltigen Freizeitraum in Nordeuropa für weltoffene Menschen und Unternehmen zu machen. Dafür müssen die beiden Umsetzungsmanagerinnen zum einen den Anspruch des Nachhaltigkeits-Leadership der MRH weiter mit Inhalten und Leben füllen. Hierfür diskutierten alle Anwesenden während der Tagung lebhaft darüber, wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die so genannten SDGs auf den Tourismus der MRH heruntergebrochen werden können und wo die MRH touristisch hierbei die Prioritäten setzen soll.
Zum anderen geht es unter dem Stichwort „nachhaltige Mobilität in Freizeit und Urlaub“ um konkrete Projekte bis 2030, wie etwa ein grenzüberschreitend abgestimmtes Konzept für Fahrradvermietsysteme, das als Praxisanleitung für alle interessierten Kommunen funktioniert. Angelehnt an die bereits existierenden „Alpine Pearls“ sollen unter dem Arbeitstitel „Elbe Pearls“ modellhafte Ansätze für nachhaltige Erreichbarkeit angeschoben werden. Im Bereich des Freizeit- und Outdoortourismus wird vor allem Ev Kirst zukunftsweisende Projekte für eine resiliente, klimagerechte und nachhaltige Freizeitinfrastruktur mit interessierten FAG-Mitgliedern entwickeln und angehen.
Denn in der MRH geht es vor allem um die nachhaltige Transformation des Freizeit- und Kurzreiseverhaltens der eigenen 5,5 Mio. Einwohner*innen, die den größten Teil der Nachfrage ausmachen. Das Tages- und Kurzreisemarketing wird deshalb künftig noch konsequenter nachhaltige Angebote in den Vordergrund stellen. Die Touristiker*innen der MRH hoffen, so einen erkennbaren Nutzen für die Standortattraktivität der MRH zur Ansiedlung von Fachkräften und Unternehmen zu stiften und die positive Wahrnehmung eines vernetzten Freizeit- und Lebensraumes bei Politik und Bevölkerung zu stärken. Denn die Wichtigkeit des Tourismus galt es immer wieder in verschiedensten Prozessen unter Beweis zu stellen: So arbeitete die FAG hart daran, den nachhaltigen Freizeitraum im künftigen räumlichen Leitbild für die MRH zu verankern. Im künftigen Kompetenz-Centrum Mobilität (KCM) konnte das TFEK das Thema Freizeitmobilität mit einer personellen Ressource einbringen, die hoffentlich künftig dafür sorgt, dass Mobilität für Reisen und Ausflüge in der Verkehrsplanung des Großraums eine größere Rolle spielt.
Auf Empfehlung der OECD haben die Tourismusexpertinnen und -experten aus der Metropolregion Hamburg unter Leitung der dwif Consulting GmbH ein ambitioniertes Tourismus- und Freizeitentwicklungskonzept für die gesamte Region entwickelt.
Die OECD-Studie setzte dabei einen klaren Rahmen:
Parallel dazu soll größer gedacht werden – Think Big-Ansatz – um die Potenziale der MRH insgesamt stärker zu heben und Synergien zu nutzen. Parallel zum TFEK wurden und werden auch zahlreiche weitere Zukunftsagenda-Projekte von Autonomes Fahren bis Wasserstofftechnologie für die MRH erarbeitet, mit denen sich der TFEK-Prozess teilweise auch vernetzt hat.