Vor einem Jahr fiel der Startschuss für das spannende Projekt zum MICE-Markt München. Unsere Kolleg*innen Heiko Rainer und Rebecca Schwerdt arbeiteten zusammen mit ghh consult und den Akteur*innen des Münchener MICE-Markts an der zukunftsfähigen Aufstellung der Stadt und der Weiterentwicklung des Standortes im (internationalen) MICE-Markt.
Über Befragungen und Workshops hatten interessierte MICE-Akteur*innen vielfältige Möglichkeiten sich einzubringen und die Zukunft des MICE-Marktes aktiv mitzugestalten. Jetzt startet die Umsetzung.
München ist eine von Deutschlands wichtigsten Kongressdestinationen. Zukünftig will die Stadt auch im internationalen Feld ganz vorne mit dabei sein. Auf dem Weg dahin unterstützen wir sie seit 2021 gemeinsam mit unseren Kolleg*innen von ghh consult tatkräftig.
Der MICE-Markt München wuchs bis zu den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie (Mehr dazu in unserem dwif-Corona-Kompass) konstant und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Vor der Corona-Krise 2019 lag der Umsatz bei 1,6 Mrd. Euro, mehr als 26.000 Arbeitsplätze entstanden in der Branche.
Bis 2025 soll das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden – und damit bleiben auch aktuelle Bedarfe und Herausforderungen bestehen. Deshalb soll die Zeit bis dahin effizient genutzt werden, um Handlungsfelder zu identifizieren und das MICE-Produkt ganzheitlich aufzuwerten.
Unsere Analysen zeigen: Derzeit sind es aus Sicht der Nachfrager*innen vor allem Kapazitätsengpässe und das Preisniveau von Hotels und Veranstaltungshäusern, die dafür sorgen, dass Veranstaltungen nicht in München stattfinden.
Die Akteur*innen haben darüber hinaus folgende Potenzialfelder für den MICE-Standort München identifiziert:
Um diese Potenzialfelder in Chancen zu verwandeln, braucht die Stadt aus Sicht der Anbieter*innen ein strategisches MICE-Konzept und eine Vision für den Standort. Hierfür erfolgte bereits im Nachgang zu dieser Studie gemeinsam mit dem Sprintteam MICE-München und Vertreter*innen der Stadt München eine weitere Vertiefung zur Zielsetzung und Strategie für das MICE-Segment München 2030.
Aus Sicht der Anbietenden sollten zudem auch positive Rahmenbedingungen für digitale Angebote geschaffen werden, damit die Stadt nicht unterwegs den Anschluss verliert. Mit einem multifunktionalen Kongresszentrum in Innenstadtlage könnte München eine infrastrukturelle Lücke schließen und seine Attraktivität deutlich steigern.
Darüber hinaus braucht es eine transparentere und vertrauensvollere Zusammenarbeit der Akteur*innen untereinander, sodass die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und sich zu vernetzen, steigt. Damit diese und weitere Maßnahmen bestmöglich und effizient umgesetzt werden können, ist eine zentrale und unabhängige Beratungs- und Koordinierungsstelle notwendig.
Das Convention Bureau kann genau diese Rolle der unabhängigen Koordinationsstelle übernehmen, wenn es mit entsprechenden Sach- und Personalmitteln unterstützt wird. Dadurch können Projektmanagement-Aktivitäten umgesetzt, Marketingaktivitäten ausgebaut, das Marketing nach innen intensiviert und eine digitale Plattform als Anlaufstelle für Angebot und Nachfrage gemanagt werden.
Gleichzeitig können sich Hotellerie und Kongresslocations vernetzen, um wettbewerbsfähige Preise und ausreichend Kapazitäten zu etablieren, einheitliche Stornoreglungen zu finden und an der Anpassung ihrer Produktpalette zu arbeiten.
Professional Congress Organizers (PCO) und Destination Management Companies (DMC) können währenddessen verstärkt zusammenarbeiten und einen intensiveren Wissenstransfer ermöglichen, sodass bspw. neue Locations transparent an die Nachfrageseite kommuniziert werden.
Deutlich wird: Jede*r Akteur*in im Münchener MICE-Markt kann ihren und seinen Teil dazu beitragen, dass der Standort gestärkt wird und die Stadt in eine erfolgreiche MICE-Zukunft geführt wird.