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Sparkassen-Tourismusbarometer SH 2022: Positive Zahlen für den Norden, aber...
Pre-Opening der digitalen ITB 2022: Qualitäts-Sicherung in Zeiten des Fachkräftemangels
Fachkräftemangel im Tourismus durch Corona-Krise massiv verschärft
Mittwoch, 05. Oktober 2022
Und nun endet unsere diesjährige Tourismusbarometer-Reise: Wir starteten die Länderveranstaltungen des Sparkassen-Tourismusbarometers Ostdeutschland in Sachsen-Anhalt und Sachsen, machten Station in Mecklenburg-Vorpommern und beenden die diesjährige Tournee heute in Brandenburg. Schwerpunktthema in diesem Jahr: Qualitätssicherung trotz Arbeitskräftemangel.
Lars Bengsch und Karsten Heinsohn waren voller Freude vor Ort und nutzten den persönlichen Austausch mit Ihnen vor Ort. Und noch eine gute Nachricht: Der aktuelle Jahresbericht 2022 ist verfügbar!
Zwei Corona-Jahre in Folge haben Spuren bei den touristischen Betrieben hinterlassen. Der Arbeitskräftemangel hat sich weiter verstärkt. Die Branche benötigt neue Ansätze, Service-Talente zu binden.
Die Ergebnisse wurden von Lars Bengsch und Karsten Heinsohn am 02. März 2022 beim hybriden Pre-Opening der digitalen ITB 2022 vor über 500 Interessierten als Livestream und in Präsenz vorgestellt. Ihr Fazit: Es ist ein Paradigmenwechsel auf allen touristischen Ebenen erforderlich! Dazu braucht es Unterstützung von vielen Seiten und ein klares Rollenverständnis für die Mitarbeiter*innen-Sicherung der Zukunft.
Für alle, die nicht dabei sein konnten, haben wir die wesentlichen Fakten hier noch einmal kurz & knackig zusammengefasst... und auch das Video ist weiterhin verfügbar!
In gel(i)ebter Tradition startete auch 2022 unsere Sommer-Tournée. Den Auftakt machte Sachsen-Anhalt. Die weiteren Länderveranstaltungen folgten in den kommenden zwei Monaten.
Sachsen-Anhalt | 31. August 2022 | Marienkirche am Naumburger Dom in Naumburg |
Sachsen | 07. September 2022 | KRAFTVERKEHR Event GmbH in Chemnitz |
Mecklenburg-Vorpommern | 20. September 2022 | Kaiserbädersaal im Hotel Kaiserhof Heringsdorf |
Brandenburg | 05. Oktober 2022 | Störitzland Betriebsgesellschaft mbH |
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Die touristischen Betriebe in Brandenburg meldeten im Zeitraum Januar bis Juli 2022 nur noch leichte Rückgänge bei den gewerblichen Übernachtungen von 6,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorkrisenzeitraum im Jahr 2019, deutlich höher waren die Rückgänge deutschlandweit mit 13,2 Prozent. Die Höhe der Rückgänge fiel deutlich geringer aus als in den Corona-Jahren mit ihren teils erheblichen Auflagen und Beschränkungen. Das Land Brandenburg nimmt damit bundesweit eine Spitzenposition ein, die nur noch von Schleswig-Holstein übertroffen wird mit einem Nachfrageplus von 3,1 Prozent in den ersten sieben Monaten 2022 gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2019 vor der Corona-Krise.
Insbesondere die Sommermonate bescherten den Brandenburger Betrieben wieder deutlich mehr Gäste. Im Juli 2022 lag die Zahl der Übernachtungen in gewerblichen Betrieben in den Reisegebieten Elbe-Elster (+ 10,4 Prozent), Fläming (+ 9,2 Prozent), Prignitz (+ 8,6 Prozent), Dahme-Seengebiet (+ 3,8 Prozent), Potsdam (+ 2,5 Prozent), Spreewald (+ 2,4 Prozent) und Lausitzer Seenland (+ 1,5 Prozent) teilweise deutlich über dem Nachfrageniveau im Rekordjahr 2019. Die übrigen Reisegebiete Havelland (- 4,3 Prozent), Ruppiner Seenland (- 9,7 Prozent), Barnim (- 10,2 Prozent), Uckermark (- 11,1 Prozent) und Seenland Oder-Spree (- 11,8 Prozent) meldeten im Juli 2022 gegenüber dem Vor-Corona-Juli 2019 noch Nachfragerückgänge und blieben damit unter der landesweiten durchschnittlichen Nachfrageentwicklung.
Die Zimmerpreise im Land Brandenburg stiegen während der Corona-Krise leicht an und näherten sich dem durchschnittlichen ostdeutschen Preisniveau. Lagen sie 2019 etwa auf einem Niveau von durchschnittlich etwa 70 Euro, so kostet ein Zimmer aktuell 2022 durchschnittlich 106 Euro. Der ostdeutsche Zimmerpreis beträgt aktuell durchschnittlich 112 Euro.
Hier geht's zur offiziellen Pressemeldung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes vom 05.10.2022.
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Nach zwei Sommern mit Corona-Beschränkungen reisen die Menschen wieder häufiger zu den touristischen Ziele Mecklenburg-Vorpommerns. Jüngste Zahlen belegen, dass das gewerbliche Übernachtungsaufkommen im Juni vor allem an der Mecklenburgischen Ostseeküste fast wieder das Nachfrageniveau 2019 vor der Corona-Krise erreicht hat. Aber auch in den anderen Reisegebieten Mecklenburg-Vorpommerns wird der Rückstand zum Vorkrisenniveau geringer. Allein im Juni lag die Zahl der gewerblichen Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern nur noch 8,5 Prozent unter dem Nachfrageniveau von Juni 2019.
Die Zimmerpreise in Mecklenburg-Vorpommern stiegen während der Corona-Krise deutlich an. Lagen sie 2019 durch-schnittlich bei etwas über 120 Euro, so kostet ein Zimmer aktuell durchschnittlich 164 Euro. Gleichzeitig ist die Zimmerauslastung leicht zurückgegangen auf aktuell 79 Prozent. Der Zimmerpreis in Mecklenburg-Vorpommern liegt mit 55 Euro deutlich über dem Preisniveau in Ostdeutschland insgesamt. In Mecklenburg-Vorpommern profitieren die Betriebe von der Lage und der Nachfrage.
Schwachstellen in der Qualität müssen abgebaut werden. Die Zufriedenheit der Gäste mit der Qualität ihrer Übernachtungsquartiere in Mecklenburg-Vorpommern stagniert 2022 mit 84,5 Punkten beim Trust Score. Das ist ein geringes Minus von 0,1 Punkten im Vergleich zum Jahr 2021 und ein deutliches Minus von 0,4 Punkten gegenüber dem Jahr 2020. Die Zufriedenheit der Gäste in Deutschland insgesamt liegt mit 86,4 Punkten beim Trust Score höher.
Hier geht's zur offiziellen Pressemeldung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes vom 20.09.2022.
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Sachsen nähert sich dem Nachfrageniveau vor der Corona-Krise langsam wieder an, der Rückstand zum Vorkrisenniveau wird kleiner. Allein im Juni lag die Zahl der gewerblichen Übernachtungen in Sachsen nur noch 7,4 Prozent unter dem Nachfrageniveau von Juni 2019. Chemnitz (+ 6,9 Prozent) übertraf das Vorkrisenniveau von Juni 2019 bereits wieder und Leipzig (- 0,5 Prozent), die sächsische Schweiz (- 1,6 Prozent), das sächsische Burgen- und Heideland (- 3,7 Prozent) und das Erzgebirge (- 4,8 Prozent) verminderten die Nachfragerückstände deutlich.
Die ostdeutschen Betriebe sehen sich jedoch im Spannungsfeld steigender Qualitätsansprüche und geringerer Handlungsspielräume. Denn acht von zehn Betrieben beklagen laut einer Online-Befragung des Tourismusbarometers im Gastgewerbe, dass die Ansprüche ihrer Gäste an Qualität in den letzten zehn Jahren stärker gestiegen sind, als sie die Preise erhöhen konnten.
Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel immer schwerer zu bewältigen. Aus Sicht der ostdeutschen Betriebe zwingt der zunehmende Arbeitskräftemangel sie dazu ihre Angebotsstruktur auf weniger personalintensive Dienstleistungen umstellen. Eine Befragung des Tourismusbarometers zeigte, dass 93 Prozent der Gastronomiebetriebe, 82 Prozent der Beherbergungsbetriebe und 69 Prozent der Freizeit- und Kultureinrichtungen so denken.
Daher fordert das Tourismusbarometer, Potentiale der Prozessoptimierung und Digitalisierung auszuschöpfen. Dabei geht es nicht um Rationalisierung zwecks Kostenvorteilen, sondern zwecks Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Kampagnen wie die „Tourismustalente für Sachsen“ zielen in die richtige Richtung und wirken. Es ist an der Zeit, in Betrieben, in Destinationsmanagementorganisationen, in Branchenverbänden und in Politik umzudenken im Interesse der Zukunft des Tourismus.
Hier geht's zur offiziellen Pressemeldung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes vom 07.09.2022.
Hier geht's zu einem kurzen TV-Beitrag des MDR vom 07.09.2022
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Der dritte Corona-Sommer steht im Zeichen der Erholung. Die Menschen entdecken ihre Reiselust neu, die Rückstände zum Nachfrageniveau vor der Corona-Krise schrumpfen. Allein im Juni lag die Zahl der gewerblichen Übernachtungen in Sachsen-Anhalt nur noch 3,9 Prozent unter dem Nachfrageniveau von Juni 2019. Die Reisegebiete Altmark (+ 5,3 Prozent) und Magdeburg, Elbe-Börde-Heide (+ 6,9 Prozent) übertrafen das Vorkrisenniveau von Juni 2019 bereits wieder. Die Gäste legen mehr denn je wert auf Qualität und Service. Hohe Zufriedenheit herrscht unter den Gästen mit dem Service, der Location und dem Hotel. Schwachstellen in der Qualität bleiben gemäß TrustScore das gefühlte Preis-Leistungs-Verhältnis, die Zimmer und der Internetzugang.
Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel immer schwerer zu bewältigen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten im Gastgewerbe Sachsen-Anhalts hat im Jahr 2021 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt um 13 Prozent abgenommen, deutschlandweit sogar um 15,9 Prozent. Die gastgewerblichen Betriebe Sachsen-Anhalts meldeten im Jahre 2021 783 Ausbildungsstellen. 23 Prozent der Ausbildungsstellen blieben unbesetzt. Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Ludger Weskamp, betonte: „Weiter so geht nicht. Wir müssen neu denken und handeln, wir brauchen den Mut zu innovativen Betriebskonzepten und Prozessen.“
Hier geht's zur offiziellen Pressemeldung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes vom 31.08.2022.
Das Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland hält Sie aber auch nach den Länderveranstaltungen auf dem Laufenden. In unseren Kurzberichten zu wechselnden Themen, liefern wir Ihnen unterjährig zahlreiche Informationen rund um die Themen Amtliche Statistik, Qualität, Freizeitwirtschaft & Co.
Schauen Sie doch einfach regelmäßig in unserem Infopool oder auf der Website des Ostdeutschen Sparkassenverband vorbei!
Den aktuellen Jahresbericht zum Schwerpunktthema "Qualitätssicherung trotz Arbeitskräftemangel: Paradigmenwechsel im Gastgewerbe und in der Freizeitwirtschaft?" können Sie ab jetzt beim Ostdeutschen Sparkassenverband bestellen.
Die Berichte aus den verschiedenen Barometer-Bundesländern der letzten Jahre, haben wir für Sie als Download in unserem Infopool zusammengestellt. Eine Übersicht, welche Schwerpunktthemen in den einzelnen Ländern bislang behandelt wurden, finden Sie auf unserer Fokusseite zum Sparkassen-Tourismusbartometer.
Viel Spaß beim Schmökern!
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