Der deutsche Wohnmobilmarkt erfreut sich seit Jahren anhaltenden Wachstums, und auch die LEADER-Region Calenberger Land, rund um die Städte Barsinghausen, Gehrden, Pattensen, Ronnenberg, Springe und die Gemeinde Wennigsen, folgt diesem Trend. Mit einem Nachfrageanstieg von 85,4 % zwischen 2021 und 2023 boomt hier der Campingmarkt, und der Bedarf an modernen Stellplätzen für Wohnmobile ist in der Region umso größer geworden. Ein wichtiger Schritt zur Stärkung der touristischen Infrastruktur und zur Deckung des Bedarfs wurde nun durch die LEADER-Region angestoßen: Unsere Kolleginnen Rebecca Schwerdt, Dajana Rosenkranz und Tessa Kemmerling haben ein speziell auf die Gegebenheiten der Region abgestimmtes Konzept für Wohnmobilstellplätze entwickelt.
Im Rahmen des Konzepts analysierten wir 14 bestehende oder potenzielle Standorte für Wohnmobilstellplätze in den sechs Kommunen der LEADER-Region Calenberger Land. Dabei kamen knapp 40 verschiedene Kriterien zur Anwendung – von baurechtlichen Aspekten über die Ausstattung der Plätze bis hin zur Analyse des Umfeldes und der vorhandenen Infrastruktur.
Innerhalb der Studie identifizierten wir verschiedene strukturelle Lücken im Angebot, insbesondere an landschaftlich reizvollen Standorten, die derzeit durch Wildcamping genutzt werden. Insgesamt könnten rund 20-25 neue Standplätze über die Region verteilt werden und Wochenendausflügler*innen und Naherholungssuchende für 1-2 Übernachtungen in die Region ziehen.
Auf Basis dieser Untersuchungsergebnisse konnten wir abschließend Empfehlungen und Handlungsstrategien für die jeweiligen Standorte, die einzelnen Kommunen sowie für die LEADER-Region als Ganzes ableiten. Alle Kommunen erhielten zudem individuelle Hilfestellungen für die nächsten Schritte. Die Hauptpriorität liegt auf der Attraktivierung bestehender Stellplätze im Calenberger Land, um deren Nutzung effizienter zu gestalten. Ein ganzheitliches Konzept, dass das umliegende touristische Angebot einbezieht, ist grundsätzlich entscheidend für die Schaffung neuer Stellplätze.
Aus Erfahrung empfehlen wir kostengünstige Maßnahmen wie Begrünung oder kostenloses WLAN, welche bereits zur Steigerung der Attraktivität beitragen. Langfristig sollte außerdem ein Gästemonitoring eingerichtet werden, um den Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten zu ermitteln. Dies könnte insbesondere touristisch relevanten Gemeinden helfen, neue Angebote zu schaffen und sich von bestehenden Angeboten abzuheben.
Darüber hinaus empfehlen wir:
Die Umsetzung des Konzepts liegt nun bei den beteiligten Städten und Gemeinden, die es gemeinsam umsetzen und das regionale Wohnmobilstellplatzangebot zukunftssicher ausbauen wollen. Erste Schritte sind bereits geplant: Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof hat vor, den Wohnmobilstellplatz an der Alten Zeche aufzurüsten. Geplant sind hier die Installation einer Müllentsorgungsstation, ein internetbasiertes Buchungssystem sowie WLAN für die Gäste. Auch Stadtsprecher Benjamin Schrader, der das LEADER-Projekt koordiniert hat, äußerte sich positiv zur Umsetzung. Laut ihm sind Maßnahmen wie diese Studie auch grundsätzlich förderfähig: „Die Chancen stehen nach unserer Einschätzung sehr gut, und die Förderquote liegt deutlich über 50 %.“ (deister-echo.de, 2024)
Ausführliche Details und Informationen zum Thema erhalten Sie in unserem dwif-Endbericht zum Projekt.