Um erfolgreich zu sein, müssen sich Betriebe vom Wettbewerbsumfeld abgrenzen. Doch warum ist eine klare Positionierung so wichtig? Das möchten wir Ihnen in unserem Praxistipp genauer erklären und Ihnen Mut machen, diesen wichtigen Schritt zu gehen.
Eine klare Positionierung meint so ziemlich das Gegenteil von Austauschbarkeit. Positionierung heißt Position beziehen, eindeutig und individuell, in den Köpfen Ihrer Gäste und auf dem Markt. Sie stehen für etwas Bestimmtes und im Optimalfall nur dafür, während Sie etwas anderes damit automatisch ausschließen. Von Ihren Mitbewerber*innen grenzen Sie sich so deutlich ab und werden nicht mehr als „eine*r von vielen wahrgenommen“.
Die Positionierung ist ein wichtiger Teil Ihrer Unternehmensstrategie und als solcher langfristig angelegt. Idealerweise verbinden Sie dazu Ihre Stärken mit einem gesellschaftlichen (Mega-)Trend und verbessern dadurch Ihre Marktchancen. Unbedingt auch die Strategie der Destination im Blick behalten und sich daran orientieren, wenn es um Themen und Zielgruppen geht.
Gäste suchen nicht mehr primär eine Destination als Urlaubsziel, sondern ein Erlebnis. Das WARUM steht im Fokus, Sie müssen Ihren Gästen einen Grund liefern, warum Sie zu Ihnen und nicht zu einem x-beliebigen Konkurrenten gehen sollten. Mit einer unverwechselbaren und auf Sie und Ihren Betrieb zugeschnittenen Positionierung stechen Sie aus der Masse nicht-positionierter Betriebe hervor und schaffen ein einzigartiges Angebot mit Kund*innennutzen. Damit werden Sie auch online deutlich besser gefunden und ihre Gäste wissen, dass Sie bei Ihnen an der richtigen Adresse sind und ihre Erwartungen erfüllt werden. Sie sind zufrieden, kommen wieder, empfehlen Sie weiter.
Ein weiterer wichtiger Effekt: Am Markt können Sie höhere Preise durchsetzen, weil Sie sich nicht durch niedrige Preise, sondern Ihre individuell auf die Kund*innen zugeschnittene Leistung von der Konkurrenz unterscheiden. Dadurch sichern Sie langfristig Ihren Unternehmenserfolg und sind für Krisenzeiten besser gerüstet. Die Corona-Pandemie wird zeigen, dass nicht oder schlecht positionierte Betriebe eher vom Markt verschwinden als solche mit einem individuellen, klaren Nutzenversprechen.
Ein Großteil der Betriebe positioniert sich nicht und kann sich in den Augen der Gäste gerade in nachfrageschwachen Zeiten nur mit einem niedrigeren Preis von seinen Mitbewerber*innen unterscheiden. In Anbetracht der geringen Gewinnmargen und Eigenkapitalquoten in der Hotellerie sowie der im internationalen Vergleich deutlich zu niedrigen Zimmerraten in Deutschland keine gute Option! Stattdessen haben Sie beispielsweise die folgenden Möglichkeiten, auf die Sie Ihre Hotel-Positionierung aufbauen können:
Fertigen Sie dazu am besten eine SWOT-Analyse Ihrer Stärken und Schwächen sowie Ihrer Chancen und Risiken an. Lassen Sie sich dabei nicht von Betriebsblindheit einschränken, fragen Sie Stammgäste und externe Berater*innen, die einen anderen Blickwinkel auf Ihr Hotel haben. Analysieren Sie auch Ihr Umfeld: Wofür steht die Region? Was macht die Konkurrenz? Welche Preise lassen sich erzielen? Ihre Positionierung muss für den Markt relevant sein und zum Standort passen. Kennzahlen und Benchmarks sind an dieser Stelle immens wichtig (auf Standortanalysen von dwif verweisen).
Sobald die Ausgangslage analysiert worden ist, geht es ans Eingemachte: Erarbeiten Sie eine Strategie, z. B. indem Sie ein Leitbild (Vision, Mission, Werte) erstellen oder mögliche Alternativen detailliert visualisieren und kalkulieren und anschließend aussortieren. Im Ergebnis erhalten Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal, dass konkurrenzfähig, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich durchsetzbar ist.
Mit verschiedenen Profilen sprechen Sie verschiedene Zielgruppen an. Und jede dieser Zielgruppen hat ihre eigenen Erwartungen und Bedürfnisse. Die müssen Sie verstehen! Dabei helfen Umfragen und Studien. Es kann passieren, dass bisherige Kund*innen nicht mehr in Ihr neues Konzept passen. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, sondern sehen Sie die Chance, neue passendere (!) Zielgruppen zu erreichen. Bei der Zielgruppenidentifizierungen sollten auch folgende Aspekte eine Rolle spielen: Zahlungskraft, Größe, zukünftige Entwicklung.
Kennen Sie die Bedürfnisse Ihrer Kund*innen, können Sie sie befriedigen – und noch einen Schritt weiter gehen, indem Sie auch schon die Lösung für ein Problem bieten, von dem der Gast noch gar nicht wusste, dass er es hat. Schaffen Sie einen Innovationsprozess in Ihrem Unternehmen, durch den Sie regelmäßig auf neue (Angebots-)Ideen kommen und damit neue Bedürfnisse für Ihre Zielgruppe schaffen und Ihr Angebotsportfolio weiterentwickeln. Dabei hilft auch der Dialog mit den Gästen.
Die Welt dreht sich und somit verändern sich auch die Bedürfnisse und manchmal auch die Werte Ihrer Zielgruppe. Behalten Sie dazu den Markt und die wichtigen Kennzahlen Ihres Betriebes immer im Blick und reagieren Sie auf Veränderungen (auf anderen Praxistipp zu Betriebsvergleich verweisen).
Die Schlüsselfiguren in diesem Prozess und weit darüber hinaus sind Ihre Mitarbeiter*innen. Sie haben die meisten Kontaktpunkte mit dem Gast und müssen die Positionierung l(i)eben. Jede Handlung und jede Dienstleistung sollten die Positionierung widerspiegeln.
Sie benötigen Hilfe bei der Identifikation möglicher Ansatzpunkte zur Positionierung in Ihrem Betrieb? Dann können Sie sich jederzeit gerne an Heiko Rainer oder Dajana Rosenkranz wenden.
Unsere Betriebsvergleiche sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für die innerbetriebliche Kontrolle. Das große Plus: Neben tabellarische Darstellungen von Durchschnittswerten, um die betriebswirtschaftliche Situation der Branche insgesamt verdeutlichen, weisen wir "Orientierungswerte" aus, die auf der Basis der besten Betriebe der jeweiligen Teilbranche oder Gruppe ermittelt werden.
Gemeinsam finden wir betriebswirtschaftliche Lösungen für die aktuellen Probleme und stellen die Weichen für die Zukunft.