Eine neue Studie von Booking.com zeigt, dass die Lust der Menschen auf Reisen, Entspannen und Entdecken nicht abhandengekommen ist. Über die Hälfte der Reisenden gibt demnach an, sich trotz erhöhter Vorsicht auch in 2021 nicht vom Reisen abhalten lassen zu wollen. Doch was genau sind die Bedenken, Bedürfnisse und Erwartungen der Reisenden für das nächste Jahr? Was macht eine gelungene und zugleich sichere Reise aus?
Auch wenn wir von einer Normalisierung des Reiseverhaltens noch weit entfernt sind, zeigte sich schon in der Recovery-Phase nach dem ersten Lockdown, wie groß die Lust der Menschen auf Reisen ist. Auch für das nächste Jahr gibt es positive Aussichten. Laut der im November 2020 erschienenen Studie von Booking.com geben 56 Prozent der Reisenden an, dass sie im nächsten Jahr zwar vorsichtiger sein wollen, sich aber trotzdem nicht grundsätzlich vom Reisen abhalten lassen wollen.
Aktuelle Studien der Online-Buchungsplattformen HomeToGo und Fewo-direkt kommen sogar zu dem Ergebnis, dass 70 Prozent der Befragten planen, in den nächsten 12 Monaten zu reisen bzw. 79 Prozent der deutschen Familien für 2021 bereits Reisepläne haben. Dabei ist weiterhin von einer zunehmenden Segmentierung und Fragmentierung im Übernachtungstourismus, in Form von unterschiedlichen Entwicklungen je nach Betriebs- und Destinationstyp, auszugehen.
Die Studie von Booking.com macht deutlich, dass sich vor allem die Erwartungen bezüglich Transparenz und Flexibilität weiter erhöhen werden. So ist für mehr als jede*n Zweite*n die Möglichkeit zur kostenlosen Stornierung der Buchung und für 27 Prozent der Befragten die Flexibilität bezüglich Datenänderungen unabdingbar. Knapp zwei Drittel der Befragten glauben zudem, dass Buchungsplattformen ihre Optionen diesbezüglich noch transparenter gestalten müssen. So zeigt sich schon am Beginn der Wertschöpfungskette, dass enorme Transparenz und Flexibilität gefragt sind, um die Erwartungen der zwar reiselustigen, aber zugleich auch besorgten Menschen erfüllen zu können.
Im Hinblick auf den Aufenthalt vor Ort spielen vor allem die Themen Gesundheit und Hygiene für die (potenziellen) Reisenden eine wichtige Rolle. So gibt über die Hälfte der Befragten der Booking.com-Studie an, bei Reisen mehr Vorkehrungen diesbezüglich treffen zu wollen. Die Verfügbarkeit von speziellen Hygieneangeboten und -produkten kann auch die Entscheidung für oder gegen eine Unterkunft beeinflussen. So geben immerhin 58 Prozent der Reisenden an, eine Unterkunft eher zu buchen, wenn solche Produkte angeboten werden und ca. 50 Prozent, wenn die umgesetzten Gesundheits- und Hygienerichtlinien klar hervorgehoben sind.
Mit Blick auf das Reiseziel scheint wie schon in der Restart-Phase nach dem ersten Lockdown in Deutschland der Urlaub in der Natur der Favorit für 2021 zu sein. So geben jeweils knapp zwei Drittel der Befragten in der HomeToGo-Studie an, Strände und Nationalparks bzw. Ziele in der Natur besuchen zu wollen.
Vor allem Städtereisen werden selbstverständlich weiterhin stark von der Entwicklung im Kultur- und Veranstaltungssektor abhängig sein. Doch von Seiten der Nachfragenden besteht Hoffnung. Denn immerhin ca. jede*r zweite Befragte zieht einen Städteurlaub in 2021 in Betracht. Knapp zwei Drittel der Befragten geben zudem an, am ehesten ein/e Ferienhaus oder -wohnung buchen zu wollen. Andere Unterkunftsformen sind deshalb aber keineswegs aus dem Rennen. Denn insbesondere die Ergebnisse von Booking.com machen beim Thema Unterkunftswahl deutlich, dass es hier stark auf die individuellen Präferenzen der Gäste ankommt und vor allem auch alternative Unterkunftsformen mit attraktiven und sicheren Angeboten punkten können.
Einige Segmente und Unterkunftstypen werden sich selbstverständlich kurzfristiger von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen. Doch egal ob Urlaub in der Stadt oder auf dem Land, im Hotel oder in der Ferienwohnung – entscheidend für die erfolgreiche Ansprache der Gäste wird es auch oder gerade in 2021 sein, deren Erwartungen und Bedürfnisse genau zu kennen.
Vor allem die Sicherheitsbedenken der Reisenden müssen hierbei ernst genommen werden. So zeigt es sich, dass es bei der Reiseentscheidung auf Transparenz und Flexibilität der Angebote und auch auf den individuellen Umgang mit Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen seitens der Anbieter*innen ankommt. Wer hier punktet, kann den Gast für sich gewinnen.
Dies gilt nicht nur für Reiseveranstalter, Buchungsplattformen und Unterkunftsbetriebe. Alle Leistungsträger*innen entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette und das Destinationsmanagement müssen dringender denn je gemeinsam daran arbeiten, ein attraktives und zugleich sicheres Urlaubsangebot zu schnüren. Ein vereintes „Wir-Gefühl“ ist nun entscheidend!
Wir möchten Ihnen in dieser anspruchsvollen Zeit Orientierung und Handlungsempfehlungen geben – immer verbunden mit dem Wunsch und dem Ziel, durch das Beschreiten neuer Wege gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Unser dwif-Corona-Kompass und unsere dwif-Corona-MindMap können Sie dabei unterstützen, im Team und mit Ihren Partner*innen wichtige Schritte einzuleiten.
Die Umsatzausfälle durch ausbleibende Gäste und zunehmend unter Druck geratende öffentliche Haushalte führen auch bei Tourismusorganisationen zu existenziellen Fragen sowie zur Überprüfung der freiwilligen Aufgaben durch die Kommunen.
Wir möchten Destinationen, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft nutzenstiftende Fakten zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie geben und gemeinsam mit Ihnen den Blick in die Zukunft richten. Unser Update vom 29. März 2022 informiert Sie über die aktuelle Lage und unsere fachliche Einschätzung der Entwicklung.