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Juni-UPDATE: dwif-Corona-Befragung liefert aktuelles Stimmungsbild der Touristiker*innen

Montag, 08. Juni 2020

Eine dwif-Befragung lokaler/regionaler Tourismusorganisationen im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers spiegelt das aktuelle Stimmungsbild in der Branche zu den Themen Entwicklung der Anfragen, Interessen von Nachfragern, Personalsituation und Arbeitsfelder der Tourismusorganisationen wider. Insgesamt haben sich 143 Orte und Regionen in neun Bundesländern beteiligt.

dwif-Corona-Befragung liefert aktuelles Stimmungsbild der Tourismusbranche (Bild: freepik)

dwif-Kurzbefragung der Touristiker*innen

Der Neustart des Tourismus im Zuge der Corona-Krise ist in allen Bundesländern erfolgt. Auch die Öffnung der europäischen Grenzen steht kurz bevor. Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen werden den Tourismus jedoch längerfristig begleiten. Über das Sparkassen-Tourismusbarometer möchten wir Ihnen regelmäßig Orientierung geben. Daher haben wir unsere Netzwerke mobilisiert – Sie – und zwischen dem 26. Mai und dem 02. Juni 2020 bei den lokalen und regionalen Tourismusorganisationen eine Kurzbefragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise durchgeführt.


Themen der aktuellen dwif-Corona-Kurzbefragung

  • Entwicklung der Anfragen
  • Personalsituation
  • Interessen der Nachfrage
  • Arbeitsfelder der Tourismusorganisationen

Herzlichen Dank!

Insgesamt haben 143 Orte und Regionen in insgesamt neun Bundesländern an der Befragung teilgenommen. Herzlichen Dank dafür! Die wichtigsten Ergebnisse haben wir Ihnen im Folgenden zusammengestellt.

 

Große regionale Unterschiede beim Anfragevolumen nach Lockerungen

Nach den angekündigten Lockerungen für den Übernachtungstourismus berichten 45 Prozent der aktuell befragten lokalen und regionalen Tourismusorganisationen von einem gleichbleibenden oder sogar gestiegenen Anfragervolumen im Vergleich zu einem Normaljahr. Teile der deutschen Bevölkerung scheinen auf diesen Startschuss gewartet haben, viele reagieren jedoch weiterhin sehr zurückhaltend.

Gleichzeitig deutet dieses Ergebnis auch darauf hin, dass im Deutschlandtourismus in der ersten Phase des Re-Starts nicht flächendeckend mit einem Nachfrageniveau auf oder über dem Vor-Corona-Zeitraum zu rechnen ist. Auch nicht mit einer Zusatznachfrage aus dem Inland. Schließlich müss(t)en vielerorts erhebliche Nachfrage-Einbußen aus dem Incoming-Tourismus sowie dem Veranstaltungs- und MICE-Bereich kompensiert werden. Insbesondere der Städtetourismus läuft, wenn überhaupt, nur sehr zögerlich wieder an. Im Zuge der europäischen Grenzöffnungen wird darüber hinaus ein Teil der erhofften zusätzlichen Gäste aus dem Inland aller Voraussicht nach nun doch die Möglichkeit nutzen, den Sommerurlaub im Ausland zu verbringen.

Regional entwickeln sich die Anfragen sehr unterschiedlich. Während in Schleswig-Holstein bspw. 82 Prozent der Organisationen von gleichbleibenden oder gestiegenen Anfragen berichten, sind es in Ostdeutschland 48 Prozent und in Westfalen-Lippe und Niedersachsen nur rund ein Drittel. Hierin spiegeln sich insbesondere die individuellen Tourismusstrukturen, aber auch die unterschiedlichen Corona-Verordnungen der Länder wider.

 

dwif Tourismus Corona Befragung Anfragevolumen

 

Unterkunftsformen für einen autarken Urlaub im Trend

Möglichst wenige Kontakte, Selbstversorgung, To-Go-Angebote. Für Unterkunftsformen wie Ferienwohnungen/-häuser, Camping, Reisemobilisten sowie den Außer-Haus-Verkauf in der Gastronomie registrieren die Touristiker*innen eine steigende Nachfrage. Das Gästeverhalten bestätigt hier unsere Annahmen im Rahmen der Sparkassen-Tourismusbarometers zu den Regenerationsgeschwindigkeiten einzelner Segmente aus den vorherigen Kurzberichten (Mehr dazu in unserem dwif-Corona-Kompass).

Eine rückläufige Nachfrageentwicklung ist derzeit vor allem noch in Gruppenunterkünften, Restaurants, Cafés/Bars, der Hotellerie, den Ferienzentren und den Privatzimmern festzustellen.

 

dwif Tourismus Corona Befragung Betriebstypen

 

Naturbezug und Regionalität gefragt

Naturerlebnisse, Outdoor, Wasser & Strand – das sind die aktuellen Trendthemen. Sie standen schon vor der Corona-Pandemie hoch im Kurs der Urlauber*innen und haben nach Einschätzung der befragten Touristiker*innen in den Orten und Regionen noch einmal zugelegt. Hinzu kommt der Wunsch nach Regionalität vor Ort in all ihren Facetten, die es deshalb noch stärker herauszustellen gilt.

Besonders bei der Bedeutung von Sicherheit und Nachhaltigkeit auf künftigen Reisen gehen die Erwartungen der Touristiker*innen hingegen auseinander. Hier wird sich erst noch zeigen, ob die Corona-Pandemie tatsächlich – anders als andere Krisen zuvor – einen längerfristigen Wandel im Reiseverhalten und den Bedürfnissen der Gäste mit sich bringt.

 

dwif Tourismus Corona Befragung Nachfrage

 

Personalsituation: Schrittweise Rückkehr zur Normalität

Die Corona bedingten Maßnahmen im Zuge des geringeren Arbeitsanfalls bzw. zur Reduktion der Personal-kosten werden langsam und schrittweise zurückgefahren. Anfang Juni arbeiteten 52 Prozent der lokalen und regionalen Tourismusorganisationen (Mai: 45 Prozent) wieder nahezu auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Auch der Höhepunkt der Nutzung des Instrumentes der Kurzarbeit scheint erreicht. Rund 40 Prozent der Befragten hatten Anfang Juni fest Angestellte auf Kurzarbeit gesetzt. Ob mittelfristig ein tatsächlicher Stellenabbau einsetzt, ist noch nicht abzusehen.

 

dwif Tourismus Corona Befragung Personal

 

Managementaufgaben gewinnen weiter an Bedeutung

Schon seit Jahren befinden sich Rollen und Aufgaben von Tourismusorganisationen auf allen Ebenen in einem massiven Umbruch. Die Entwicklung geht von „reinen“ Marketingorganisationen hin zu integrierten Managementorganisationen mit Fokus auf Lebens- und Aufenthaltsqualität aller Menschen, die sich in der Region aufhalten.

Die Corona-Pandemie beschleunigt diesen Prozess offensichtlich. Befragt nach Veränderungen in den Arbeitsfeldern messen jeweils gut drei Viertel der Organisationen der Digitalisierung sowie der Kommunikation mit den Leistungsträger´*innen eine steigende Bedeutung bei. Auch die Kommunikation mit Behörden, Kommunen und weiteren Stakeholdern wird offensichtlich intensiver, die Netzwerke enger.

 

dwif Tourismus Corona Befragung Arbeitsfelder

 

Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei allen Akteur*innen bedanken, die uns so tatkräftig bei der Befragung durch Ihre Einschätzung unterstützt haben. In der kommenden Woche veröffentlichen wir ein weiteres Update unserer dwif-Corona-Befragung im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers. Diesmal steht dann die Freizeitwirtschaft im Fokus.

Wir halten Sie über unseren dwif-Corona-Kompass und auch in den Kurzberichten des Sparkassen-Tourismusbarometers auf dem Laufenden!

 

Update dwif-Corona-Befragung: Stimmungsbild der Touristiker*innen

dwif Tourismus Corona Befragung Teaser70 Prozent der Touristiker*innen fürchten Langfrist- oder Spätfolgen der Corona-Pandemie. Eine dwif-Befragung im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers spiegelt das aktuelle Stimmungsbild in der Branche zu den Themen Entwicklung der Nachfrage im Juni/Juli, Investitionsbereitschaft, Personalsituation und Folgen der Corona-Pandemie wider.

Das interessiert mich!

 


 

UPDATE* dwif-Corona-MindMap 2.0: Recovery-Phase

dwif-Corona-MindMap 2.0Unsere Anfang April 2020 veröffentlichte MindMap 1.0 hat in der Branche viel Anklang gefunden. Uns erreichten zahlreiche Anregungen und Impulse aus verschiedenen Regionen, die uns zu einer Neuauflage der dwif-Corona-MindMap 2.0 inspiriert haben. Jetzt ist genau der richtige Anlass, die Aufgabenschwerpunkte von DMOs in Zeiten von und nach Corona neu zu justieren.

Weiter zur dwif-Corona-MindMap 2.0

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