Eine dwif-Befragung lokaler/regionaler Tourismusorganisationen und der Freizeitwirtschaft im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers spiegelt das aktuelle Stimmungsbild in der Branche zu den Themen wirtschaftliche Effekte, Personalsituation, besondere Aktivitäten und Krisenkommunikation wider. Insgesamt haben sich 210 Orte und Regionen sowie 170 Freizeiteinrichtungen in zehn Bundesländern beteiligt. Das Stimmungsbild zur Corona-Krise wird ab jetzt kontinuierlich aktualisiert.
Die Corona-Krise hat den Tourismus derzeit nahezu komplett zum Stillstand gebracht. Über das Sparkassen-Tourismusbarometer möchten wir Ihnen regelmäßig Orientierung geben. Daher haben wir unsere Netzwerke mobilisiert – Sie – und zwischen dem 30. März und dem 05. April 2020 bei den lokalen und regionalen Tourismusorganisationen sowie in der Freizeitwirtschaft eine Kurzbefragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise durchgeführt.
Themen der dwif-Corona-Kurzbefragung
Insgesamt haben 210 Orte und Regionen sowie 170 Freizeiteinrichtungen in insgesamt zehn Bundesländern an der Befragung teilgenommen, ein starkes Echo. Die Ergebnisse der ersten Befragungsrunde – die wir ab jetzt monatlich wiederholen werden – haben wir Ihnen im Folgenden zusammengestellt.
99 Prozent der befragten Einrichtungen in der Freizeitwirtschaft haben derzeit geschlossen. Jede vierte Einrichtung sieht sich in ihrer Existenz bedroht. Dies betrifft vor allem privatwirtschaftliche Akteur*innen, während die Situation für Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft derzeit zwar angespannt, aber weniger existenziell scheint.
Nach Einschätzung der lokalen und regionalen Tourismusakteur*innen sind insbesondere die Branchensegmente Gastronomie, gewerbliche Beherbergungsbetriebe und Eventanbieter in ihrer Existenz bedroht. Akteur*innen aus Niedersachsen, Thüringen und Westfalen-Lippe sind weniger pessimistisch als Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Bei möglichen Regenerationsgeschwindigkeiten erwarten die Touristiker*innen zunächst ein Anspringen des Tagesreisemarktes zusammen mit der Gastronomie. Besonders längere Reisen, der MICE-Markt und der Incoming-Tourismus werden nach Expert*inneneinschätzung länger brauchen, um sich zu erholen. Dies deckt sich mit unseren Erwartungen im dwif-Corona-Kompass. Unterschiede bei einzelnen Beherbergungstypen sehen die Befragten nicht.
Im Großteil der Organisationen und Freizeiteinrichtungen wird derzeit noch normal weitergearbeitet bzw. werden Überstunden abgebaut. Etwas mehr als jede(r) fünfte Befragte gibt an, Kurzarbeit bereits umzusetzen oder beantragt zu haben. Die Freistellung von Mitarbeiter*innen erfolgt derzeit vor allem bei Aushilfskräften.
Kommunikation steht in Krisenzeiten an erster Stelle. Knapp jede(r) dritte Befragte bietet zusätzliche Online-Angebote für virtuelle Erlebnisse und besonders Tourismusorganisationen nutzen die Zeit für die Produktentwicklung. Erfreulich: Fast die Hälfte der Freizeiteinrichtungen nutzt die Schließzeit für Umbaumaßnahmen oder Instandsetzungen.
Über 90 Prozent der befragten Organisationen und Freizeiteinrichtungen fühlen sich in ihren Bundesländern sehr gut oder gut über die Einschränkungen durch das Corona-Virus informiert. Auch beim Thema Kurzarbeitergeld ist der Informationsstand gut ausgeprägt. Bei arbeitsrechtlichen Auswirkungen gibt es ebenso wie bei weiteren Unterstützungsmaßnahmen (z. B. Darlehen und Bürgschaften) noch einen höheren Aufklärungsbedarf, insbesondere bei den Betrieben der Freizeitwirtschaft.
Zudem wird insbesondere auf mehr Transparenz angesichts der vielen unterschiedlichen Instrumente und einen hohen Unterstützungsbedarf bei Betrieben bis 50 Mitarbeiter*innen hingewiesen.
Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei allen Akteur*innen bedanken, die uns so tatkräftig bei der Befragung durch Ihre Einschätzung unterstützt haben. Die dwif-Corona-Befragung im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers wird die Branche ab jetzt kontinuierlich mit einem aktuellen Stimmungsbild versorgen.
Wir halten Sie hier bei uns auf der Website und auch in den Kurzberichten des Sparkassen-Tourismusbarometers auf dem Laufenden!
70 Prozent der Touristiker*innen fürchten Langfrist- oder Spätfolgen der Corona-Pandemie. Eine dwif-Befragung im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers spiegelt das aktuelle Stimmungsbild in der Branche zu den Themen Entwicklung der Nachfrage im Juni/Juli, Investitionsbereitschaft, Personalsituation und Folgen der Corona-Pandemie wider.
Unsere Anfang April 2020 veröffentlichte MindMap 1.0 hat in der Branche viel Anklang gefunden. Uns erreichten zahlreiche Anregungen und Impulse aus verschiedenen Regionen, die uns zu einer Neuauflage der dwif-Corona-MindMap 2.0 inspiriert haben. Jetzt ist genau der richtige Anlass, die Aufgabenschwerpunkte von DMOs in Zeiten von und nach Corona neu zu justieren.