Ein intensives Jahr liegt hinter uns und den Tourismusverantwortlichen aus der Stadt Schwedt/Oder, dem Tourismusverein MomentUM und dem Nationalpark Unteres Odertal. Im Sommer 2022 fiel der Startschuss zum gemeinsamen Tourismuskonzept für die Nationalparkregion Unteres Odertal – dem ersten nach über zehn Jahren. Schon damals begleiten wir den Prozess. Zahlreiche Analysen, Gespräche und Workshops später steht das Tourismuskonzept. Ende Juni wurde es in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Schwedt/Oder vorgestellt.
Das größte Potenzial für die Region, so konstatiert es das Tourismuskonzept, haben der Nationalpark und der damit verbundene Naturtourismus. Allerdings fehlen genau in diesem Segment auch die herausragenden Reiseanlässe, welche die Region von anderen Tourismusdestination abhebt und überregional Gäste nach Schwedt und Umland lockt.
Und auch im Hinblick auf die Qualität der touristischen Angebots- und Infrastruktur hinkt die Nationalparkregion zum Teil noch weit hinter dem Wettbewerb her. Dennoch enthält die Tourismuskonzeption eine klare Empfehlung: Der Naturtourismus soll auch künftig im Fokus der Tourismusentwicklung stehen und in den nächsten Jahren als Kernkompetenz ausgebaut werden – sowohl in der Stadt und den angrenzenden Kommunen als auch im Nationalpark selbst.
Unter Einbindung einer Vielzahl interessierter Akteur*innen aus der Nationalparkregion wurde darauf aufbauend ein regionales Leitbild entwickelt, das die touristische Ausrichtung und Entwicklung für die nächsten 10 Jahre gestalten und begleiten soll.
Kern des Leitbildes ist die gemeinsame Vision für die gesamte Nationalparkregion, die ein ambitioniertes Ziel beschreibt. So will sich die Region mit allen Partner*innen auf den Weg machen, einen „Patz für morgen“ im Tourismus zu schaffen. Damit greift das Tourismuskonzept das im Rahmen der Imagekampagne „Platz für morgen“ bereits entwickelte Leitbild auf und weitet es auf den Tourismus in der gesamten Nationalparkregion aus.
Die Ideen und Botschaften, die sich hinter der innovativen Kampagne verbergen, sollen demnach auch für die gemeinsame Tourismusentwicklung gelten. Das meint in besonderer Weise die Aspekte „den Wandel in der Hand“, „mehr als Idylle“ und „moderne Heimat“. Im touristischen Kontext meint dies das übergeordnete Ziel, dass sich die Nationalparkregion zu einer zukunftsweisenden Destination entwickelt, die viele verschiedene Facetten miteinander in Einklang bringt. Das Kontrastreiche und Zukunftsweisende soll das gemeinsame Narrativ für die Tourismusentwicklung in der Nationalparkregion für die nächsten Jahre werden.
Um besser zu greifen, was das konkret für den Tourismus in der Region bedeutet, untermauern sieben Leitlinien die übergeordnete Vision: ein stärkeres Zusammenrücken von Stadt und Umland, der konsequente Fokus auf einen zukunftsweisenden, ressourcenschonenden Naturtourismus, die Herausarbeitung des Wandels und Gestaltungswillens als Teil der gemeinsamen DNA oder die stärkere Nutzung endogener Potenziale für eine ganzheitliche, innovative Tourismusentwicklung. Für jede Leitlinie zeigt das Konzept zudem auf, was dies für die konkrete Arbeit und Entwicklung von Produkten bedeutet, um die Region im Sinne des Leitbildes voranzubringen und gemeinsam zu gestalten.
Um der gemeinsamen Vision Leben einzuhauchen, skizziert das Tourismuskonzept auch den Weg in die Umsetzung. Um die touristische Angebots- und Infrastruktur wettbewerbsfähig und im Sinne unserer Positionierung weiterzuentwickeln, fokussiert sich das Konzept auf acht Projekte, die die Nationalparkregion in den nächsten 5 bis 10 Jahren am stärksten voranbringen können. Höchste Priorität haben dabei vor allem fünf Schlüsselprojekte:
Bevor die Umsetzung der Projekte starten kann, steht in 2023 jedoch eine grundlegende Aufgabe an: die Anpassung der Organisationsstrukturen im Tourismus innerhalb der Nationalparkregion. Das seit 2017 im MomentUM e.V. geleistete Tourismusmanagement muss auf andere Beine gestellt werden, um den Aufgaben der Zukunft gerecht zu werden. Weniger Gästeservice und Marketing, dafür mehr Produktentwicklung und Netzwerkarbeit lautet das Credo. Derzeit begleiten wir daher noch dabei, die organisatorischen Weichen neu zu stellen und einen Strukturplan für zukunftsfähige und passfähige Organisationsstrukturen in der Nationalparkregion auszuarbeiten. Und freuen uns schon sehr auf die weiteren gemeinsamen Umsetzungsschritte!
Für alle, die mehr über das Tourismuskonzept für die Nationalparkregion Unteres Odertal erfahren wollen.
Hier der Link zum Endbericht für den kostenfreien Download.