Rund zweieinhalb Jahre durften wir den Regionalverbund Thüringer Wald bei der Erstellung und der anschließenden Umsetzung seiner neuen Tourismuskonzeption begleiten. Mitte Juni 2018 stellte das Team des RVTW und externe Referenten in einer Podiumsdiskussion und acht Fachvorträgen, die ersten Erfolge der Umsetzungsperiode auf der gut besuchten Regionalkonferenz in Suhl vor.
Mit einem sehr gutem Gefühl, und einem kleinen Funken Wehmut, übergeben wir das Umsetzungsmanagement der Tourismuskonzeption Thüringer Wald 2025 vollständig in die Hände des Regionalverbundes Thüringer Wald e.V. (RVTW), der sich im letzten Jahr gut aufgestellt hat:
Einen perfekten Startschuss liefert die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Regionalverbund Thüringer Wald und der Thüringer Tourismus GmbH, die eine klare Aufgabenteilung zwischen den beiden Ebenen festlegt.
Der RVTW wird künftig, als DMO des größten Reisegebietes des Landes, als Vorreiter für andere Organisationen in Thüringen fungieren.
Mit der neuen Tourismusstrategie, die sich auf die vier Produktmarken Kulturregion Wartburg, Aktivregion Rennsteig, Naturregion UNESCO Biosphärenreservat und Eventregion Oberhof fokussiert, hat der RVTW eine innovative und zugleich herausfordernde Strategie vorliegen. Der Grundgedanke der neuen Konzeption ist, Reiseanlässe für den Gast zu schaffen und dabei die eigentliche räumliche Verortung in den Hintergrund zu stellen.
Die Begehrlichkeit des Thüringer Waldes soll künftig durch die vier Produktmarken und seine Schaufensterprodukte entstehen, welche als eigenständige Marken fungieren und dabei ein fokussiertes Markenmanagements notwendig machen. Konsequente Markenführung bedeutet für die Produktmanager sowohl operative als auch strategische Weiterentwicklung der Marke und intensive Zusammenarbeit mit den regionalen Markenbeiräten.
Auf der Regionalkonferenz im Ringhotel Suhl, an der ca. 80 Teilnehmer aus der Region teilnahmen, wurden die Themenbereiche Produktmarkenentwicklung, Umsetzungsstand der Schlüsselprojekte und die Kooperation und gemeinsamen Umsetzung der Landestourismusstrategie Thüringen 2025 thematisiert.
Nach einem Impulsvortrag von Lars Bengsch zum Thema „Wie steht´s um den Tourismus in Deutschland?“ ging es direkt in die Tiefe der Produktmarkenthematik. Die vier Produktmanager standen bei einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort und erläuterten erste Herausforderungen und wichtige Erkenntnisse die beispielsweise in Produktentwicklung und bei der Bildung der Markenbeiräte gewonnen wurden.
Darauf aufbauend thematisierte Tilman Sobek, Geschäftsführer von absolut GPS und Berater der Aktivregion Rennsteig, in seinem Vortrag wie „Digitale Markenführung in der Praxis“ mit Bezug zu den Produktmarken funktioniert.
In Zusammenarbeit mit der Landesebene wurden innerhalb der Umsetzungsbegleitung auch die Zielgruppen für die Produktmarken im Thüringer Wald geschärft. Zukünftig werden die Kulturregion Wartburg, Aktivregion Rennsteig, Naturregion UNESCO Biosphärenreservat und Eventregion Oberhof mit Personas arbeiten, die zusammen mit Tourismuszukunft entwickelt wurden. Die Ergebnisse hieraus sowie die weitere Vorgehensweise in Kooperation mit der TTG erläutere Florian Bauhuber von Tourismuszukunft in seinem Vortrag „Zielgruppen in Thüringen und im Thüringer Wald: Ergebnisse und Ausblick“.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Schlüsselprojekte und des Zusammenspiels der Landestourismusstrategie Thüringen 2025 mit der Tourismuskonzeption Thüringer Wald 2025.
Wir widmeten uns Anfang des Jahres intensiv der Schaffung leistungsfähiger touristischer Strukturen in der Region des UNESCO Biosphärenreservats. Die Zusammenarbeit von kleinen und großen Organisationen in einem 5-Cluster-Modell sowie die Schaffung einer subregionalen Koordinierungsstelle waren dabei die wesentlichen Ergebnisse des Prozesses.
Die Biosphärenregion fungiert künftig als Beispielregion für andere Subregionen im Thüringer Wald. Einen weiteren Erfolg zeigt die Ausweitung des Rennsteigtickets (vsl. Netzerweiterung im Ilm-Kreis und im Schwarzatal).
Dr. Thomas Knoll (TMWWDG) und Dr. Nancy Richter (TTG) lieferten in Suhl zudem spannende Einblicke in die Projektumsetzung „Zukunft Thüringer Wald“ sowie zum „Umsetzungsmanagement der Landestourismusstrategie 2025“. Lars Bengsch führte moderierend durch den Tag.
Während des gesamten Tages wurde die Möglichkeit des Erfahrungs- und Meinungsaustauschs rege genutzt. Ein solches Podium soll den Akteuren der Region zukünftig regelmäßig geboten werden. Die Transparenz der Umsetzung der Tourismuskonzeption Thüringer Wald 2025 und das „Mitnehmen“ aller am Tourismus Beteiligten und Interessierten in diesem Prozess soll und muss an Bedeutung gewinnen.
Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen: Danke für das Vertrauen und für die stets harmonische, konstruktive und bereichernde Zusammenarbeit mit dem Regionalverbund Thüringer Wald und seinen MitarbeiterInnen und alles Gute für die Zukunft. Dem Land bleiben wir im Zuge der Umsetzungsbegleitung der Tourismusstrategie Thüringen noch etwas erhalten und natürlich stehen wir dem RVTW auch zukünftig bei Bedarf jederzeit zur Verfügung.