Das war unser dwif-Impuls: Die TI als Flagshipstore

Freitag, 15. Juli 2022

Mit rund 270 Teilnehmer*innen fand am 05. Juli 2022 bereits unser 15. dwif-Impuls statt – die Zahl zeigt, wie wichtig das Thema Zukunftsfähigkeit der Tourist-Informationen für die Branche ist. Unsere Kolleg*innen Heiko Rainer, Rebecca Schwerdt und Markus Seibold diskutierten mit Susanne Wolf (TI Karlsruhe), Katja Böhmer (TI Ravensburg) und Nikola Krause (Skope Inventive Spaces) verschiedene Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten. Die Fragen, wofür eine Tourist-Information in Zukunft stehen soll und was Sie bei der Umsetzung beachten sollten, standen dabei im Mittelpunkt.

Sie haben unseren dwif-Impuls verpasst? Kein Problem – das Video ist bereits online!

dwif-Impulse: Die TI als Flagshipstore
Video unseres dwif-Impulses jetzt verfügbar!

 


Der Gast geht nicht mehr in eine Tourist-Info, weil er etwas braucht,
sondern weil er etwas bekommt. Die TI wird immer mehr zum Treffpunkt und Ort der Inspiration.


 

Die gute Nachricht vorweg – Tourist-Informationen werden nach wie vor gebraucht!

Anfang Juli 2022 gingen unsere dwif-Impulse in die nächste Runde. Unser Thema diesemal: Die Zukunft der Tourist-Informationen. Die erste Kernerkenntnis lautete: Tourist-Informationen werden nach wie vor gebraucht! Doch Tourist-Info (TI) ist nicht gleich Tourist-Info. Die „alte“ Tourist-Info hat ausgedient, denn die Gäste reisen Dank Google und Co. bereits vollinformiert an.

Stattdessen muss die TI heute moderner, vernetzter, digitaler und erlebnisorientierter aufgestellt sein. Viele Details dazu gibt es in unserer Spannenden Geschichte TI der Zukunft: Tourist-Infos als Flagshipstores. Die TI wird dabei zum Flagshipstore der Destinationsmarke. Und Gäste werden Teil dieser (Marken-)Community, für sie entsteht ein einzigartiger Mehrwert, den weder klassische Tourist-Informationen noch das Internet liefern können.

 

dwif Impulse TI als Flagshipstore Abbildung I

 

Doch nicht nur der Gast ist die Zielgruppe!

Er bleibt zwar weiterhin wichtig, es können je nach Destination aber auch andere Zielgruppen zusätzlich angesprochen werden. Warum nicht die gemeinsame Produktentwicklung und/oder Qualitätssicherung mit Leistungsträger*innen in der Tourist-Info abbilden?

Oder die Bevölkerung zum Thema Tourismus sensibilisieren und ihr dessen Nutzen verdeutlichen? Auch Unternehmen können als Image- oder Vertriebspartner*in einen Platz im Flagshipstore der Region finden.

 

dwif Impulse TI als Flagshipstore Abbildung II

 

Kreative Lösungen aus der Praxis

Um unseren Zuschauer*innen zu zeigen, wie neue Tourist-Informationen heute schon aussehen und sie zu inspirieren haben wir mehrere Beispiele vorgestellt (Mehr dazu im Video):

  • Tourist-Info als Showroom der Region mit Fokus auf regionalen Produkten und Partner*innen
  • Dezentrale Tourist-Info, die an mehreren Orten Kontakt zur Marke schafft und die Gäste dort abholt, wo sie ohnehin schon sind
  • Designorientierte Tourist-Info mit klarem Themenfokus, vielen digitalen Elementen und einem aktiv genutzten Außenbereich
  • In hohem Maße digitalisierte Tourist-Info, die in Kooperation mit einem lokalen Unternehmen betrieben wird

 

Zeit für die Diskussion mit unseren Gästen

Nach unserem Input lag der Fokus ganz auf unseren Gästen und ihrem Weg dorthin. Sowohl in Karlsruhe als auch in Ravensburg ist die neue TI mit dem Umzug an einen neuen und attraktiveren Standort einhergegangen.

 

Susanne WolfSusanne Wolf betreibt ihre Tourist-Info in Karlsruhe seit November 2019 in Kooperation mit den Stadtwerken. Ihre Vision: möglichst anders als herkömmliche TIs sein. Dazu wurden vorab Laufwege eruiert, Befragungen bei Gästen und Mitarbeitenden durchgeführt und Vision und Ziele des Markenkerns umgesetzt bis schließlich nach knapp zwei Jahren das „Schaufenster Karlsruhe“ mit 160 m² Verkaufsfläche eröffnen konnte. Ein digitales Highlight der TI ist die Möglichkeit, sich an verschiedenen Stationen individuelle Informationen auf einem QR-Code zu speichern, die man danach jederzeit abrufen kann. Gut 830.000 € kostete der Umbau, etwas mehr als die Hälfte floss in die Digitalisierung. Das neue Angebot wird gut angenommen, schon jetzt ist die Frequenz höher als im Vorjahr.

 

Katja BöhmerIn Ravensburg hat der Prozess ebenfalls rund 2 Jahre gedauert. Ein touristischer Masterplan lag zu dem Zeitpunkt nicht vor, also hat sich ein kleiner Kreis Gedanken über Themen und USPs gemacht und sich durch eine externe Beratung professionelle Unterstützung geholt. Dabei half der Einbezug der Mitarbeitenden enorm und mit dem Bürgermeister hatte Katja Böhmer auch einen wichtigen politischen Entscheidungsträger auf ihrer Seite. Pro Tag kommen nun etwa 500 Gäste in die TI, auch viele Einheimische, beispielsweise um Tickets zu kaufen. Die Baukosten lagen in Ravensburg bei rund 750.000 € für das gesamte denkmalgeschützte Gebäude; die TI selbst hat eine Fläche von 240 m² (inkl. Backoffice). Das Angebot an Flyern wurde drastisch auf etwa ein Viertel reduziert und Plakate werden jetzt digital angezeigt, anstatt das Schaufenster zu belegen. Katja Böhmers Tipp an alle, die den Umbau noch vor sich haben: Zeit und Geld in die Arbeitsplätze am Counter investieren (Stichwort Ergonomie) und um jeden Quadratmeter kämpfen, denn einige alltägliche Dinge verliert man in der kreativen Phase schnell aus den Augen.

 

 Nicola KrauseNicola Krause von Skope konnte aus der anderen Perspektive berichten. Sie begleitet gemeinsam mit uns Tourist-Informationen von der ersten Idee bis zur Umsetzung eines neuen Konzeptes. Sie konnte alle Zuschauer*innen beruhigen, dass sie ihre TI auch peu à peu oder mit einzelnen Exponaten umgestalten und neuausrichten können, wenn Budget oder Räumlichkeiten gerade nicht mehr hergeben. Sie weiß aus Erfahrung, dass es sowohl ganz große als auch kleine Möglichkeiten gibt, die erfolgreich umgesetzt und von den Gästen angenommen werden.

 


Auf einige Fragen aus dem Chat sind wir Ihnen noch eine Antwort schuldig. Das haben wir hier gemeinsam mit Susanne Wolf und Katja Böhmer gerne nachgeholt (Download PDF)!


 

Unsere Learnings & Tipps für die Umsetzung Ihrer TI als Flagshipstore

Die folgenden Tipps unserer Expert*innen helfen ebenfalls bei der Umsetzung einer TI als Flagshipstore in Ihrer Region:

(1) Eine*r muss die Initialzündung auslösen und mit einem Blick über Tellerrand Inspiration von außen einholen.
(2) Kämpfen Sie um jeden Quadratmeter.
(3) Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden intensiv mit ein, sie sind am nächsten am Gast.
(4) Bei der Konzepterstellung schon an den laufenden Betrieb und mögliche „operative“ Stolpersteine denken.
(5) Externe Beratung an verschiedenen Stellen im Prozess kann nicht schaden, insbesondere wenn viele Leistungsträger*innen einbezogen werden sollen.
(6) Prospekte verschwinden nicht ganz, werden aber weniger.

 

Herzlichen Dank an unsere Gäste und alle, die live dabei waren! Und...

wenn Sie unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen konnten, jetzt aber Lust bekommen haben, sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen, schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise „Agilität & Resilienz im Tourismus", „Gästelenkung", „Qualitätsmanagement im Tourismus", „KPIs und ihr Einsatz in der Praxis“ oder „Leuchtturmprojekte als Impuls für die Region“.

 

Hier geht's zum Video "Die TI als Flagshipstore"

dwif-Impulse: Die TI als Flagshipstore

 


WIR UNTERSTÜTZEN SIE


 

dwif Neuausrichtung Ihrer Tourist-InfoNeuausrichtung Ihrer Tourist-Information

Wir begleiten Sie von der ersten Idee über die strategische Planung und Ausgestaltung bis hin zur Umsetzung Ihrer zukünftigen Tourist-Information.

Dabei gibt es keine universelle „one fits all“-Lösung. Jede Destination ist eine eigene Welt und eine Tourist-Information sollte auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste und der Akteur*innen vor Ort zugeschnitten sein.

Hier erfahren Sie die Details!

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